16/2017
14. Juni 2017
So offen und öffentlich hat in den vergangenen Jahren kaum eine Planung stattgefunden, wie die zur Erweiterung des Gutenbergmuseums in Mainz. Die Auslobung eines Wettbewerbes durch die Stadt in Abstimmung mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ist dazu ein erster Meilenstein gewesen. Denn im Wettbewerb findet die Suche nach der besten Lösung anonym statt. Jeder hat identische, einheitlich formulierte Ausgangsbedingungen, die Entscheidung wird durch ein Gremium von Fach- und Sachpreistrichtern gefällt und das Verfahren ist rechtlich klar definiert. In der Wettbewerbsjury vertreten waren neben den Expertinnen und Experten für Architektur und Städtebau auch die demokratisch gewählte Bürgervertretung aus den Fraktionen des Stadtrates und die Denkmalpflege. "Da geht es nicht Geschmacksfragen, sondern um Fakten und Argumente", führen Kurz, Dang und Seddig weiter aus.
Mehrere Tausend haben sich informiert
Das Wettbewerbsergebnis war im vergangenen Jahr über Monate ausgestellt, erklärt und diskutiert worden. Insgesamt mehr als 5.000 Mainzerinnen und Mainzer haben sich die Ausstellung im Foyer des Gutenbergmuseums angesehen und in vielen öffentlichen Führungen und Veranstaltungen mitdiskutiert. Insbesondere das Gutenbergmuseum selbst hat immer und immer wieder den Diskurs mit Nachbar- und Bürgerschaft gesucht. Viele der aufgeworfenen Beiträge und Fragen wurden in der Weiterentwicklung der Planung, die in der Zwischenzeit stattfand, aufgenommen. Die Ausschüsse und der Stadtrat haben sich inzwischen einmütig für die Umsetzung des ersten Bauabschnittes ausgesprochen. Um solche Entscheidungen zu treffen und zu verantworten, wurden sie gewählt.
Bis nichts mehr geht...
Noch immer finden Führungen und Informationsveranstaltungen zum Umbau statt. Zuletzt am vergangenen Samstag bei der Mainzer Museumsnacht mit vier Vorträgen an einem Abend. Wer vor diesem Hintergrund noch mehr Diskurs fordert, muss sich wohl nach dem Ziel fragen lassen.
Stephen Kausch im Gutleut
Am kommenden Mittwoch, dem 21. Juni 2017 ist Architekt Stephen Kausch einmal mehr in Mainz. Sein Büro DFZ Architekten, Hamburg, hatte den Wettbewerb zur Erweiterung des Gutenbergmuseums gewonnen. Doch geht es diesmal nicht um das Museum und den ersten Bauabschnitt, genannt Bibelturm, sondern um Projekte, die das Büro DFZ Architekten bisher geplant und realisiert hat. Kausch legt in einem Werkbericht im Rahmen der 'woche der baukultur' dar, wofür sein Büro steht. Damit rundet sich das Bild der Planer, die sich gegen viele andere im Architektenwettbewerb durchsetzen konnten. Die Veranstaltung ist öffentlich und findet in der Bar "Gutleut" in der Ludwigsstraße 4 ab 18.30 Uhr statt.
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