14. Dezember 2017

Architekt in der Verwaltung

Portraitfoto von Herrn Michael Manns
Foto: Groß, Montabaur

Michael Manns setzt sich für mehr gegenseitiges Verständnis zwischen Freien Büros und der Verwaltung ein.

Herr Manns, als Angestellter einer Kreisverwaltung sind Sie in der Vertreterversammlung beinahe ein Exot. Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Mitarbeit bzw. die Kandidatur entschieden?

Ich habe mich schon immer gefragt, was die Architektenkammer für ihre Mitglieder macht, auf welche berufspolitischen Themen sie Einfluss hat und wie sie diesen wahrnimmt. Zudem sind rund die Hälfte der Kammermitglieder angestellt. Als Angehöriger dieser Gruppe finde ich es wichtig, unsere Interessen und Sichtweisen in die Kammerarbeit einzubringen. Wenn man etwas verändern will, muss man sich auch engagieren.


Sie haben eine Arbeitsgruppe unter dem Titel „Förderung der Kommunikation zwischen Freiberuflern und Bauämtern“ initiiert. Was ist das Ziel?

In meinem Berufsalltag habe ich häufig erlebt, dass es an gegenseitigem Verständnis zwischen Architekten in freien Büros und ihren Kollegen in Bauverwaltungen mangelt – von beiden Seiten. In der Arbeitsgruppe haben wir die Ursachen analysiert und Maßnahmen erarbeitet. Ein Problem ist beispielsweise das mangelnde Verständnis dafür, dass die Verwaltung die Belange aller Betroffenen berücksichtigen und Rechtssicherheit schaffen muss. Entscheidend für ein besseres gegenseitiges Verständnis und damit für eine bessere Zusammenarbeit scheint uns die Kommunikation, der gegenseitige Austausch zu sein. Diesen wollen wir mit unterschiedlichen Maßnahmen anregen bzw. intensivieren.
Zudem hat die Arbeitsgruppe gezeigt, dass es ähnliche Hindernisse in der Zusammenarbeit zwischen freien Büros und öffentlichen Auftraggebern gibt. Dies ist nun das nächste Thema.

Wird Ihr Engagement von Ihrem Arbeitgeber unterstützt, oder nehmen Sie beispielsweise für die Vertreterversammlungen Urlaub?

Die Tätigkeit ist eine private Initiative, entsprechend nehme ich für die beiden Vertreterversammlungen im Jahr Urlaub. In wie vielen Arbeitsgruppen oder Ausschüssen man mitarbeitet, kann man selber bestimmen. Die Treffen finden aber unter anderem auch am späten Nachmittag statt, sodass man dafür nicht zwingend einen Urlaubstag benötigt.
 

  

Archivbeitrag vom 14.12.2017