Norbert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, zeigte sich beeindruckt von der mittlerweile in allen Anbaugebieten zu beobachtenden Verstetigung der Entwicklung, in Weinbaubetrieben Neu-, Um- und Erweiterungsbauten zielgerichtet in der Verbindung Funktionalität und Ästhetik anzugehen. „Da viele Betriebe ähnliche Investitionen beabsichtigen, ist von einem weiteren Fortgang dieser positiven Entwicklung auszugehen“, so die Erwartung des DWV-Präsidenten.
Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Mitglied der Jury, sah in den nominierten Projekten den Beweis, „dass sich durch die seit 2005 durchgeführten Symposien und dem nun schon dritten Architekturpreis Wein einiges bewegt hat.“ Schlecht zu bauen, so Reker weiter, könne sich heute beinahe kein Weinbaubetrieb mehr leisten. „Zeitgenössisches Bauen in der Weinwirtschaft kann zugleich sinnlich aufgeladen, ästhetisch und funktional wie energetisch vorbildhaft sein“, das zeigen die Preisträger eindrucksvoll. Wie sehr Bau- und Weinkultur harmonieren und dadurch auch den Tourismus fördern, hatten schon die ersten beiden Wettbewerbe gezeigt. Regelmäßig sorgten die prämierten Projekte aus allen deutschen Anbaugebieten für Aufmerksamkeit und fanden Nachahmer - ein durchaus erwünschter Effekt. Denn allen drei Auslobern geht es mit dem Preis erklärtermaßen um eine Stärkung des ländlichen Raums und seiner Ertragskraft durch eine konsequent auf Qualität ausgerichtete Arbeit. Eine Aufgabe für die nächsten Jahre wird in der energetischen Sanierung manchen Betriebes liegen.
Im September 2012 hatten das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, der Deutsche Weinbauverband und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz den Architekturpreis Wein nach 2007 und 2010 zum dritten Mal ausgelobt. Die nun bekannt gegebenenen Preise, Auszeichnungen, Anerkennungen und der Sonderpreis wurden durch eine Fachjury mit Vertretern aus der Architektur- und der Weinszene ausgewählt.
Preise
- Weingut Neef-Emmich, Bermersheim/Rheinhessen
Architekturbüro Winfried Klein, Budenheim - Weingut Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen/Mosel
Architekturbüro Lukas Baumewerd, Köln - Weingut Leiss, Gellmersbach/Württemberg
Architekten Michael Egger und Benjamin Miatto, Bregenz/Vorarlberg - Winzerhäuser des WeinKulturgutes Longen-Schlöder, Longuich/Mosel
Architekt Matteo Thun, Mailand, mit Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel und Landschaftsarchitekt Johannes Cox, HKK, Frankfurt
Sonderpreis
- experimentelles Weinbergshaus, Wörrstadt/Rheinhessen
Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen, Universität Kaiserslautern, Entwurf: Dipl.-Ing. Christoph Perka
Auszeichungen
- Weingut Abril, Bischoffingen/Kaiserstuhl
Innenarchitekt Wolfgang Münzin, Flein - Weingut von Winning, Deidesheim/Pfalz
Landschaftsarchitekten Hofmann & Röttgen, Limburgerhof und Architekt Matthias Henrich, Speyer - Wasems Kloster Engelthal, Ingelheim/Rheinhessen
Willi Hubor, Mettendorf, Hille Architekten, Ingelheim, Innenarchitektin Cornelia Schroff-Graf, Gottmadingen - Rebschule, Neustadt an der Weinstraße/Pfalz
Architektin Christiane Jeromin, Bobenheim-Roxheim Lanz.Wein, Nonnenhorn/Bodensee Architekt Stefan Robanus, Stuttgart - Vinothek Poss, Windesheim/Nahe
Innenarchitekt Heiko Gruber, i21 Planungsbüro, Rüdesheim/Nahe
Anerkennungen
- wineBANK, Eltville-Hattenheim/Rheingau
Architekten smp Mühlhause, Freimuth & Partner, Oestrich-Winkel - Vinoteck Mack & Schühle AG, Owen/Teck
Architekt Udo Neugebauer, Weilheim/Teck - Domäne Avelsbach, Trier/Mosel
LBB - Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz, Niederlassung Trier mit Frieß + Moster Architekten, Neustadt, und Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel - Weinmanufaktur Untertürkheim/Württemberg
Innenarchitekt Wolfgang Münzing, Flein
Archivbeitrag vom 2. Mai 2019