Infolge stetig wachsender Aufgaben der Kammer ist der Personal- und damit auch der Raumbedarf gestiegen. Durch eine Aufstockung des Erdgeschossbereichs sollen daher nun zusätzliche Büroräume geschaffen werden. Ziel ist ein funktional, gestalterisch und konstruktiv überzeugender Entwurf, der zudem den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den Zielsetzungen der Nachhaltigkeit Rechnung trägt. Die Wettbewerbsaufgabe sollte in Teams von Architekten und Tragwerksplanern bearbeitet werden, an denen auch Innenarchitekten mitwirken konnten. Um eine besondere Identifikation der Kollegen mit »ihrer« Kammer zu schaffen, wurde der Zulassungsbereich auf rheinland-pfälzische Architekten beschränkt. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht drei Preise und drei Anerkennungen.
14. Oktober 2020
Aufstockung der Landesgeschäftsstelle
1. Preis
Der Siegerentwurf von architekturbüro .pg1 mit Pahn Ingenieure (beide Kaiserslautern) artikuliere die Aufstockung selbstbewusst als Schmuckkästchen, welches als eigenständiger Baukörper wahrgenommen werde, lobte die Jury. Besonders angetan waren die Preisrichter von der umlaufenden, perforierten Weißblechhülle. Diese erzeuge ein einheitliches Erscheinungsbild und biete – dank der Möglichkeit, die Metallhülle über Hebefaltläden zu öffnen – einen freien Ausblick von den Arbeitsplätzen nach außen bei gleichzeitigem horizontalem Sonnenschutz. Der Grundriss sei funktional, klar und effizient strukturiert; der Wechsel aus transparenten Trennwänden und nutzbaren raumteilenden Elementen reizvoll. Einzelne Büros können über Schiebeelemente an der Fassade miteinander verbunden werden. Die Sichtholzflächen schaffen eine angenehme, freundlich-helle Arbeitsatmosphäre, so die Preisrichter. Der Umgang mit dem Bestandstragwerk sei unaufgeregt: Die Zwischendecke wird über CFK-Lamellen so ertüchtigt, dass keine zusätzliche Deckenebene erforderlich werde.
2. Preis
Der zweite Preis ging an Hille Tesch Architekten + Stadtplaner (Ingelheim) mit Tragraum Ingenieure (Nürnberg). Die Aufstockung besteche durch ihre Leichtigkeit und Materialität, so die Jury. Für die äußere Hülle ist eine Textilmembrankonstruktion vorgesehen, die sich gekonnt von der bestehenden Bebauung abhebe. Im Inneren wird eine offene wie flexible Arbeits- und Bürowelt vorgeschlagen, wobei die Pfosten-Riegel-Glasfassade eine gute natürliche Belichtung ermögliche. Die sichtbare Deckenkonstruktion wird über einen Stahlträgerrost gebildet, in den Oberlichter und Akkustikpaneele aus Holz integriert sind. Insgesamt zeichne sich die Arbeit durch einen eigenständigen und innovativen Charakter aus, lautete das Preisgerichtsurteil.
3. Preis
Der drittplatzierte Entwurf der Jagsch Architekten mit IG Bauplan Beratende Ingenieure (beide Kaiserlautern) konnte durch seine einfache Formensprache im Stil der klassischen Moderne sowie der klaren, übersichtlichen Grundrissausbildung überzeugen. Die Materialität der Fassaden sowie die farbliche Innenraumgestaltung wurden dagegen kontrovers diskutiert. Den Verfassern gelinge es mit zurückhaltenden Mitteln eine angemessene Repräsentanz für die Architektenkammer Rheinland-Pfalz zu schaffen, so das Fazit der Jury.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten Formaat | Meyer Wachall Zepf Architekten / Lutz Zimmermann (Mainz), Heinrich Lessing Architekten mit Ingenieurbüro für Baustatik Thomas Bassier (beide Mainz) und monochrom architekten (Mainz) mit Schneider & Jäger Ingenieurpartnerschaft (Elz).