22. Juli 2020

Bäderkonzept Wörth

1. Preis: Kauffmann Theilig & Partner PartGmbB, Ostfildern, mit Luz Landschaftsarchitektur Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart
Visualisierung: Kauffmann Theilig & Partner PartGmbB, Ostfildern, mit Luz Landschaftsarchitektur Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart

Die Stadt Wörth am Rhein plant ein neues Kombibad – ein Hallenbad mit Saunabereich.

Es soll das bestehende Hallenbad von 1970 ersetzen und um zeitgemäße Funktionen wie ein Lehrschwimmbecken sowie ein Eltern-Kind-Bereich erweitert werden. Der Bestand ist zu sanieren und aufzuwerten. Durch Kombination mit dem außerhalb liegenden Badepark sollen Synergieeffekte gebildet und genutzt werden. Nach Eröffnung des Kombibades soll das alte Hallenbad zurückgebaut werden. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht zwei Preise und drei Anerkennungen.


1. Preis

Der Siegerentwurf von Kauffmann Theilig & Partner PartGmbB (Ostfildern) mit Luz Landschaftsarchitektur Planungsgesellschaft mbH (Stuttgart) besteche durch eine eigenständige Gebäudeform, die sich wohltuend in den landschaftliche Kontext integriere, so die Jury. Begrünte, teils begehbare Dachflächen schafften einen fließenden Übergang zwischen Gebäude und Landschaft. Der Neubau sei bewusst vom Bestand abgelöst und leicht in den Außenbereich des Freibades eingeschoben. Dadurch entstehe ein geschwungener, begrünter Eingangsbereich zum Badepark. Der Höhenunterschied zwischen Erschließung- und Freibadebene werde gekonnt überwunden und leiste einen wertvollen Beitrag zur Zonierung. Das neue Gebäude folge einem sowohl innen als auch außen klar ablesbaren Prinzip aus drei Flügeln: In diesen seien Bad, Erschließung und Verwaltung untergebracht. Als Gelenk zwischen den drei Bereichen fungiere eine Gastronomie. Prägend für die Innenraumgestaltung seien V-förmige Stahlstützen, welche die Spannweiten des Daches reduzieren. Die interne Orientierung sei schlüssig; die unterschiedlichen Bereiche gut auffindbar, zumal sie hohe Aufenthaltsqualität bieten, so das Fazit der Jury.


3. Preis

Mit einem dritten Preis bedachte das Preisgericht die Stuttgarter Bewerbergemeinschaft
bauatelier Haas und Hiesch PartGmbB und Plankontor S1. Die Konzeptidee sehe die Bäderlandschaft als „große Lichtung im Wald“. Folgerichtig werde der neue Baukörper und die großzügige Saunalandschaft überzeugend in den Naturraum und die Freibadanlage eingebunden. Der Entwurf greife die geschwungene Grundform des Bestandsgebäudes auf und interpretiere diese durch die Gradlinigkeit des Neubaus neu. Die gefaltete Dachlandschaft mit Lichtfuge biete eine gute Belichtung der Schwimmhalle. Besonders angetan waren die Preisrichter von der großzügigen, gemeinsamen Eingangssituation von Hallen- und Freibad. Vom Foyer des Hallenbades biete sich ein toller Blick in die Badelandschaft, wenngleich die Abfolge der Becken noch überarbeitet werden müsse. Stärke des Entwurfs sei die zentral angeordnete Gastronomie, die Badehalle, Saunabereich und eine große Terrasse im Freien bedient. Der Saunabereich im Westen besitze vielseitige, gut
eingebundene Freiraumangebote wie einen Natursee mit Seesauna. Insgesamt polarisiere
die Arbeit zwischen vielfältigem Angebot, Großzügigkeit, gut angeordnetem Gastronomiebereich sowie den gestalterischen Schwächen im Bereich der Badehalle und der der Gebäudeausformung, so das Juryurteil.


Anerkennungen

Anerkennungen gingen an Archis Architekten + Ingenieure GmbH mit Helleckes Landschaftsarchitektur (beide Karlsruhe), 4a Architekten GmbH (Stuttgart) mit Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB (Esslingen) sowie Lehmann Architekten GmbH BDA – DWB (Offenburg/Berlin) mit w+p Landschaftsarchitekten (Berlin).