Im Zuge der Stadtsanierung plant die Stadt Montabaur die Bahnhofstraße als wichtigste Verbindungsachse zwischen Altstadt und Bahnhofsareal neu zu gestalten. Ziel ist es, aus der Bahnhofstraße wieder einen durchgängigen, einheitlich gestalteten „Stadtboulevard“ zu schaffen, der zwar den verkehrlichen Anforderungen an eine Hauptverkehrsstraße gerecht wird, aber zugleich eine hohe Qualität für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer ermöglicht. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht unter Vorsitz der Darmstädter Architektin und Stadtplanerin Prof. Eva von Mackensen zwei Preise und zwei Anerkennungen.
24. März 2020
Bahnhofstraße in Montabaur
1. Preis
Der Siegerentwurf von TDB Landschaftsarchitektur aus Berlin würdigt die vorhandenen Qualitäten und fügt dem Bestand gekonnt neue Gestaltungselemente hinzu. Besonders angetan zeigte sich die Jury von der großen Flexibilität, die das Konzept zulässt. Bei Bedarf können im südlichen Abschnitt, der Bestandteil der mittelalterlichen Stadt ist, Parkplätze entfallen, hinzugefügt oder der ganze Straßenabschnitt der Fußgängerzone zugeschlagen werden – ohne Umbaumaßnahmen. Im mittleren Abschnitt wird der Straßenraum durch Bäume markiert. Auch die vorgeschlagene Materialität – Asphalt für die viel befahrene Fahrbahn und Natursteinpflaster für die Fußgängerbereiche – überzeugte. Die Bedeutung des Rudolf-von-Habsburg-Platzes wird durch die achssymmetrische Gestaltung über den gesamten Straßenraum hervorgehoben. Der Schlossberg erhält durch die Sockelmauer einen definierten Abschluss zum Straßenraum, die Zugänge sind in die Sockelmauer eingebunden.
2. Preis
Der zweite Preis ging an (f) landschaftsarchitektur gmbh aus Solingen. Den Verfassern gelingt es, mit einfachen, gut gesetzten Gestaltungsmitteln einen qualitativ hochwertigen und robusten Straßenraum zu erzeugen, der einen überschaubaren Pflegeaufwand erwarten lässt. Eine Klammer aus Kirschbaumreihe und differenzierten Natursteinbelägen schafft ineinander übergehende, homogene Straßenräume. Die Markierung der Radwege auf der Fahrbahn wurde positiv bewertet, ebenso die Anordnung eines kleinen Kreisverkehrs zur effizienten Verkehrslenkung. Auch die vorgeschlagene Aufwertung des Platzes am alten Bahnhof wurde gelobt. Den Abschluss des Hanges mit Sitzmauer dagegen lehnten die Preisrichter als etwas überzogen ab.
Anerkennungen
Anerkennungen gingen an GREENBOX Landschaftsarchitekten aus Köln und bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh aus Berlin.