Um weiterhin konkurrenzfähig zu sein, so die Referenten des „Forums Außenwirtschaft“ übereinstimmend, muss gerade der Export von Dienstleistungen intensiviert werden. Während dies bei industrienahen Serviceleistungen relativ leicht gelingt - ein Großteil der Wertschöpfung beispielsweise beim Maschinen- und Anlagenbau wird nicht mehr über das eigentliche Produkt, sondern über den Export der zugehörigen Dienstleistungen erwirtschaftet - sind andere Dienstleistungen, darunter auch bei den freien Berufe, wesentlich weniger leicht exportierbar. Wie Planungs- und Beratungsleistungen dennoch erfolgreich exportiert werden können, zeigten die Architekten Folker Fiebiger, Kaiserslautern, und Jörg Krämer, Architekturbüro Planquadrat, Darmstadt, mit ihren Beiträgen. Dr. Thomas Welter berichtete für das Netzwerk Architekturexport der Bundesarchitektenkammer aus den Erfahrungen der letzten Jahre, dass derzeit nur 5 bis 10 Prozent der deutschen Architekturbüros die Chance, ins Ausland zu gehen, nutzen. Nicht selten finden sie den Einstieg dazu über Bauherren, die ihrerseits international arbeiten und deshalb beispielsweise Teile ihrer Betriebsstätten in die Zielländer auslagern. Weitere 5 bis 10 Prozent, so die Schätzungen von NAX, hätten das Potenzial, ins Ausland zu gehen.
Damit wurde klar, dass der Export von Architektenleistungen ein erfolgversprechender Weg für deutsche Büros sein kann, aber nicht sein muss. Ein Allheilmittel für den überbesetzten deutschen Markt ist er keinesfalls. Übereinstimmend haben alle referierenden Architektur- und Ingenieurbüros von Erfolgen und Schwierigkeiten bishin zu Anfangsverlusten berichtet. Neue Märkte müssen, so das Fazit, sorgfältig und teilweise mit langem Atem erschlossen werden. Ganz wesentlich sind die gründliche Vorbereitung und eine klare Vorstellung davon, wo die Vorteile der eigenen Planungsleistung für den ausländischen - oder den seinerseits international arbeitenden inländischen - Bauherren liegen.
Nicht vergessen werden sollte auch die Möglichkeit, die eigene Planungsleistung nicht vom Inland aus zu exportieren, sondern gleich ins Ausland zu gehen. Für viele Absolventen haben sich hier Einstiegschancen eröffnet, von denen sie im Inland derzeit nur träumen können. In lockerer Folge werden wir in den kommenden Ausgaben des DAB von Beispielen für beides berichten.