Auf dem Grundstück des ehemaligen Landesamtes für Vermessung und Geoinformation in Koblenz soll ein neuer Verwaltungsbau mit 1.350 Büroarbeitsplätzen, Vorstandsbereich, Kundencentrum, Veranstaltungsbereich, Kantine, Cafeteria und Betriebskindertagesstätte entstehen. Nutzen wird das Gebäude die Debeka-Gruppe als Erweiterung ihres Hauptsitzes auf der gegenüberliegenden Seite der Ferdinand-Sauerbruch-Straße. Beide Gebäude sollen entsprechend miteinander verbunden werden. Gewünscht war ein Neubau, der nicht durch auftrumpfende spektakuläre Architektur auf sich aufmerksam macht, sondern durch seine Arbeitsplatz- und Aufenthaltsqualitäten sowie durch eine hohe Funktionalität überzeugt. Den anonymen, zweiphasigen, nichtoffenen, städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 hatte die Aachener Grundvermögen im Auftrag der Debeka Versicherungsgruppe ausgelobt. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Christa Reicher vergab einen ersten und drei dritte Preise.
19. Juni 2017
Erweiterung der Hauptverwaltung der Debeka-Gruppe, Koblenz
1. Preis
Den Entwurf von RKW Architektur+Städtebau Rhode, Kellermann, Wawrowsky GmbH & Co KG und Ziegler Grünkonzepte, beide Düsseldorf, lobte die Jury als "kraftvoll" und zugleich „verträglich gegliedert“. Es entstehe ein „spannender und gelungener Dialog“ mit dem Bestandsgebäude und der umliegenden Bebauung aus den 1980er Jahren. Die Bürobereiche seien „sehr wirtschaftlich und gut nutzbar organisiert“ und das Foyer entspreche den Erwartungen hinsichtlich Repräsentation und Organisation. Auch die verbindende Brücke zwischen Bestands- und Neubau überzeugte die Jury mit den Dachgärten und den integrierten Besprechungsbereichen, die von den Mitarbeitern beider Gebäude genutzt werden können.
3. Preise
Die Arbeit von JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln, und KLA kiparlandschaftsarchitekten GmbH, Duisburg, lobte die Jury für die zentrale Entwurfsidee, einen „Debeka-Campus“ zu schaffen. Die Architekten gliederten den Neubau in drei Teile, die durch eine zentrale Glashalle miteinander verbunden sind. Ein Vorplatz verbindet diese mit dem Eingang des Bestandsgebäudes.
Hascher Jehle Planen und Beraten GmbH, Berlin, und KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Krefeld, führen mit ihrem Entwurf das Prinzip der umgebenden Bebauung fort: Sie schlagen ein flächiges Sockelgebäude vor, aus dem sich punktuell Hochhausscheiben entwickeln. Drei Skywalks verbinden den Neubau mit dem Bestandsgebäude.
Den Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt a. M., und FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf, lobte die Jury für ihren überzeugenden städtebaulichen Ansatz eines „höhengeschichteten Blocks mit einem Hochpunkt“. Dieser sei „richtig gesetzt“, weise viele Bezüge zum umgebenden Stadtraum auf und biete „effiziente Wegebeziehungen zum Bestandsgebäude“.