23. April 2020

Heiligkreuz-Viertel Baufeld 8

1. Preis: happarchitecture. JJH Architekten GmbH, Frankfurt mit Die Landschaftsarchitekten. Bittkau-Bartfelder und Ing. GbR, Wiesbaden
Visualisierung: happarchitecture. JJH Architekten GmbH, Frankfurt mit Die Landschaftsarchitekten. Bittkau-Bartfelder und Ing. GbR, Wiesbad

Südlich der Mainzer Innenstadt entsteht das Heiligkreuz-Viertel. Es vereint urbane Vorzüge mit einer grünen Wohnumgebung und verspricht Lebensqualität für Bewohner aller Altersklassen. Die GWO Wohnungsgesellschaft mbH Hessen plant nun auf dem Baufeld 8 am nördlichen Quartiersplatz eine neue Wohnanlage zu errichten. Die beiden winkelförmigen, vier- bis fünfgeschossigen Baukörper sollen rund 110 Mietwohnungen sowie gemeinschaftliche oder gewerbliche Nutzungen aufnehmen. Vorgesehen ist dabei einen Mix aus geförderten und freifinanzierten Wohnungen. Darüber hinaus waren Vorschläge für die Freiraumgestaltung gefordert. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht drei Preise.


1. Preis

Der Siegerentwurf von happarchitecture. JJHArchitekten GmbH (Frankfurt) mit Die Landschaftsarchitekten.Bittkau-Bartfelder und Ing. GbR (Wiesbaden) besteche durch eine individuelle Formensprache, so die Jury. Horizontal bildeten durchlaufende Brüstungsbänder und ein einheitlicher Sockel den Zusammenhangder Gebäude, vertikal gliederten Loggien und farblich abgesetzte Fensterbereiche diese Strukturen. Platzseitig angeordnete Risalite gäben dem Gebäude eine Tiefenwirkung. Auch die elegant abgerundeten Ecken und Eingangssituationen trügen zur Adressbildung bei. Der Ansatz einer "Körnung" des Baublocks in ablesbare Gebäude wurde gelobt, ebenso die innere Organisation. Die Wohnungsgrundrisse seien gut proportioniert und böten hohe Funktionalität und Nutzungsqualität. Alle Wohnungen verfügten über attraktive Loggien oder Terrassen. Besonders angetan waren die Preisrichter von der Platzierung der Gemeinschaftsfläche an der Gebäudeecke mit hofseitigem Zugang, dem großen Anteilan zentral gelegenen, gemeinschaftlichen Grünflächen sowie der großzügigen Gemeinschaftsterrasse. Insgesamt überzeuge der Entwurfdurch seine wohltuende Leichtigkeit und Ruhe, eine differenzierte Fassadengestaltung, geschickte Grundrisse und seine effiziente Erschließung, lautete das Juryurteil.


2. Preis

Der zweite Preis ging an ilter Architekten PartGmbB (Frankfurt) und GDLA 1 gornikdenkel landschaftsarchitektur partg mbb (Heidelberg). Den Verfassern gelinge eine deutliche Adressbildung zum Platz hin. Die moderne Fassade werde durch horizontale und vertikale Fugen betont; der erhöhte Sockelbereich aus dunklerem Klinker verleihe dem Gebäude eine angemessene Proportion. Besondere Stärke des Entwurfs sei die zentrale Anordnung des Gemeinschaftsraums und des Cafés zum Platz hin. Insgesamt erschienen die Grundrisse wohl organisiert und proportioniert. Auch die konsequente Interpretation des Townhouse-Themas sei überzeugend, führe jedoch zu Einbußen in der Barrierefreiheit der Wohnungen und einer Aufweichung des Sockels durch die individuellen Eingänge. Die Innenhofgestaltung sehe vorwiegend qualitativ hochwertige Privatgärtenvor - zulasten gemeinschaftlich genutzter Flächen, was kritisch gesehen wurde. Die gemeinschaftliche Dachterrasse dagegen fand großen Zuspruch.


3. Preis

Mit dem dritten Preis wurde der klare, zurückhaltende Entwurf der 1100 Architekten Riehm Piscuskas Part GmbB (Frankfurt) mit Sommerlad Haase Kuhli Landschaftsarchitekten PartG mbB (Gießen) bedacht. Die unaufgeregte Fassade sei schlüssig, bilde aber nicht die erhoffte prägnante Aussage zum Quartiersplatz, so die Jury. Der flache Klinkersockel erhöhe das Gebäude optisch. Verstärkt werde dies noch durch die vertikale Fugenausbildung in Eingängen und Loggien, die dem Gebäude eine ablesbare Körnung gebe und eine gute Orientierung verspreche. Die Grundrisse seien effizient; der Hofbereich attraktiv.