1921 im sächsischen Jössnitz geboren, als Kriegsteilnehmer schwer verwundet und in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Nach seinem Studium in Stuttgart war er als Architekt in Lindau, Berlin und Wiesbaden tätig, bevor er das BAUSTUDIO MAINZ gründete. Ab 1960 war Hellmut Kanis zudem als Lehrer an der einstmaligen Ingenieurschule Mainz mit nachfolgender Professur im Fachbereich Architektur der Fachhochschule Rheinland-Pfalz tätig, wo seine engagierten Bemühungen über all die Jahre der Vermittlung von Prinzipien für ein verantwortungsbewußtes Bauen galten.
Auch seine eigene praktische Tätigkeit folgte der Doktrin zeitgemäße, den Tag überdauernde Bauten zu realisieren. Noch bis heute ist das von ihm entwickelte „Kanis-Gesims“ als ein Ergebnis seiner vielfältigen Bemühungen, zumindest in Fachkreisen, in bester Erinnerung.
Nur konsequent demgemäß, engagierte er sich bereits Ende der 60er Jahre in berufständischen Initiativen: als Mitinitiator, langjähriger Sprecher, Anstoßvermittler und Ideengeber des Städtebaubeirates Mainz, als maßgeblicher Mitbegründer und 1. Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Werkbundes ab 1979, als Mitglied des Vorstandes der Architektenkammer Rheinland-Pfalz über drei Wahlperioden hinweg. Für dieses Engagement wurde ihm von der Kammer die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Diese und weitere Engagements vor allem zugunsten seiner Heimatstadt Mainz - um Hochhausbebauung, Altstadtsanierung, Proviantamt oder Frankfurter Hof etwa - sind Ausdruck seiner Bemühungen um eine zukunftsorientierte, verlässliche Stadtentwicklung, die er immer und immer wieder anmahnte, ohne dabei den Blick über die Grenzen seiner Heimat hinaus zu vernachlässigen. So verdienen seine Anstrengungen um die von ihm initiierte Partnerschaft mit der Technischen Hochschule Lodz - als Teil eines deutsch-polnischen Kulturaustausches - eine ganz besondere Würdigung. Als Anerkennung dessen, erhielt er das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen.
In seinem Denken bis heute jung geblieben, war und ist er immer wieder für Überraschungen gut. Was also kann man diesen Jubilar an seinem Ehrentag wünschen? Gesundheit, Glück, Zufriedenheit vor allem, und dazu den Erhalt seiner geistigen Vitalität, seiner kritischen Aufmerksamkeit und vielleicht, wenn möglich, ein wenig Milde für die Generation nach ihm.
Das jedenfalls wünscht in Verbundenheit
Günther Franz
Ehrenpräsident
Archivbeitrag vom 05. Oktober 2011