Präsident Joachim Rind skizzierte zunächst die aktuelle baukonjunkturelle Lage. Dabei ging er auf die ungewisse, teils kritische Situation der kleinen und mittleren Planungsbüros ein. Vorwiegend im privaten Wohnungsbau tätig, seien diese angesichts der derzeitigen Kostensteigerungen, Materialengpässen und Inflation besondesrs stak von Einbrüchen betroffen. Aber auch beim öffentlichen Bauen komme es zu Verzögerungen und Finanzierungsproblemen.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Novellierung der Schulbaurichtlinie, auf die Bündnis 90/Die Grünen und die Kammer seit Jahren drängen. Mit den Townhall-Veranstaltungen „Schule der Zukunft" von Bildungsministerium und Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft würden nun Ideen für eine Neuausrichtung der Schulbaurichtlinie gesammelt; die Kammer beteilige sich aktiv an dem Prozess, betonte Rind. Während Neubauten vom Land gefördert werden, müssen Kommunen Schulsanierungen komplett selbst finanzieren, was beide Seiten kritisch hinterfragten.
Auch beim Thema nachhaltiges Planen und Bauen herrschte Einigkeit: Neben energetischen Bestandssanierungen müssten Lebenzykluskosten und Re-Use-Maßnahmen stärker in den Blick genommen werden. Zugleich verwiesen die Kammervertreter auf das kürzlich gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Wohnungswirtschaft erarbeitete Positionspapier „Nachhaltiges Wohnen – Gebäudebestand entwickeln“, das alle wesentlichen Bausteine nachhaltigen Bauens berücksichtigt.
Abschließend tauschten sich die Gesprächspartner über den Wiederaufbau im Ahrtal aus, bei dem sich die Kammer mit diversen Informationsangeboten engagiert. Themen wie Infrastruktur, Mobilität, Tourismus, Energie- und Wärmeversorgung müssten künftig stärker zusammen gedacht werden, lautete das Fazit.