1. Preis: Holl Wieden Partnerschaft Architekten und Stadtplaner, Würzburg
Visualisierung: Holl Wieden Partnerschaft Architekten und Stadtplaner, Würzburg
Neugestaltung des Marktplatzes Emmelshausen
Die Stadt Emmelshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis plant die Neugestaltung des Marktplatzes. Entstehen soll ein identitätsstiftender Mittelpunkt der Stadt, der Raum für Begegnung, Aufenthalt und städtisches Leben bietet und multifunktional genutzt werden kann. Von einer qualitätsvollen Gestaltung des Marktplatzes sollen zudem Impulse ausgehen für anstehende Bauprojekte im umgebenden Stadtzentrum und deren Nutzungsbezug zum öffentlichen Raum. Gestaltungsvorschläge lieferte nun ein offener Realisierungswettbewerb, bei dem drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben wurden.
1. Preis
Der Siegerentwurf des Würzburger Büros Holl Wieden Partnerschaft Architekten und Stadtplaner präsentiert einen stark durchgrünten Platz, der als freiraumplanerisches Bindeglied in Emmelshausen fungiere, lobte die Jury. Durch geschickte Positionierung von Pflanzinseln entstehe ein freier Platzraum in zentraler Lage mit hoher Durchlässigkeit und Begehbarkeit. Der gelungene Umgang mit der anspruchsvollen Topographie wurde hierbei besonders gewürdigt. Die Bepflanzung der Inseln mit Bäumen schaffe einen markanten grünen Rahmen für den vielfältig nutzbaren Platzraum und ergänze die bestehenden Bäume am Platzrand. Die unterschiedlichen Grundrisse der Pflanzinseln versprechen diverse Aufenthaltssituationen mit Sitzangeboten in beschatteten und sonnigen Bereichen. Auch leiste der Entwurf einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, zumal die Anforderungen an Veranstaltungsnutzungen, Mobilität und Verkehr erfüllt seien. Insgesamt ein „sehr gut durchdachter, frischer und moderner Lösungsvorschlag für eine hochwertige freiräumliche Weiterentwicklung in der Stadt Emmelshausen bei gleichzeitig hoher Flexibilität für eine Umsetzung“, lautete das Juryurteil.
2. Preis
Der zweite Preis ging an TDB Landschaftsarchitektur aus Berlin. Die Verfasser sehen einen diagonal geteilten Platz vor mit einer grünen Hälfte im Südosten und einer befestigten Platzfläche im Nordwesten, die mit ihrem Fontänenfeld einen Konzentrationspunkt an der Schnittstelle der zentralen Weg- und Sichtbeziehungen bildet. Dadurch definiere sie den Mittelpunkt des Marktes neu und gewährleiste eine Öffnung nach Westen, Süden und Osten, so das Preisgericht. In Richtung Südosten schließen grüne Terrassen an, die von Sitzmauern gegliedert werden und als Wiesen oder Rasen baumüberstandene Aufenthaltsbereiche darstellen. Ein geschickt in diese Stufenabfolge integrierter Großbaum vermittele optisch zwischen „Steinernem Markt“ und „Grünen Stadtterrassen“. „Insgesamt bietet die Arbeit eine zukunftsweisende, ökologisch kluge Lösung, die Lebendigkeit, hohe stadträumliche und freiräumliche Qualität gewährleistet“, so das Fazit.
3. Preis
Der drittplatzierte Entwurf der Blank Landschaftsarchitekten aus Stuttgart entwickelt das nach Norden hin abfallende Wettbewerbsgebiet über drei abgestufte Ebenen, die sich aus den angrenzenden Niveaus heraus ableiten und wie selbstverständlich mit den Rändern verknüpfen. Es ergeben sich großzügige, unterschiedlich angelegte und nutzbare öffentliche Räume. Die mittlere Ebene dient als Marktplatz und verbindet sich über Treppenanlagen und Sitzbänke mit den angrenzenden Niveaus. Die nach Süden angehobene Ebene dient unter anderem als Bühne und verknüpft sich über eine Pergola mit der angedachten Gastronomie; auf der westlichen Seite werden Spielangebote vorgeschlagen. Das ausgewogene Verhältnis von versiegelten und begrünten Flächen überzeugte ebenfalls. Insgesamt ein „attraktives und zukunftsweisendes Gesamtkonzept“, das hohe Aufenthaltsqualität erwarten lasse, so die Jury.