07. Februar 2018

Neues Rathaus für Zell (Mosel)

Den ausgelobten Wettbewerb gewannen Wittfoht Architekten aus Stuttgart. Zudem vergab die Jury zwei gleichrangige zweite Preise und eine Anerkennung.

Die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) hatte den nichtoffenen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil "Neubau eines Dienstgebäudes für die Verbandsgemeindeverwaltung" ausgelobt. Das Grundstück liegt zwischen Mosel und Schlossstraße im historischen Kern der Stadt und ist Teil eines zukünftigen Sanierungsgebietes. Entsprechend bedeutend ist die sensible Einfügung des Neubaus in seine Umgebung. Insgesamt soll das Gebäude zu einer Aufwertung des Stadtbildes führen.

Im angeschlossenen Ideenteil des Wettbewerbs waren konzeptionelle Angaben zur barrierefreien Erschließung des Gebäudes vom Platzniveau aus sowie zur Anbindung der Tiefgarage an die Garage eines geplanten Hotels gefordert. Vorsitzende des Preisgerichts war Prof. Kerstin Schultz.

 

1. Preis

Wittfoht Architekten aus Stuttgart gliederten das Bauvolumen in zwei annähernd parallel stehende, miteinander verbundene Baukörper. Diese "greifen den Maßstab sowie die Körnung der umgebenden Bebauung auf" und "fügen sich in das städtebauliche Umfeld ein", so die Jury. Das Gebäude bilde "sowohl zum Moselufer als auch zur Schlossstraße attraktive Schauseiten mit klaren Raumkanten". Die Blickachsen von der Mosel zum historischen Gebäude des heutigen Finanzamtes blieben durch den Versatz der Gebäudeteile gewahrt. Auch die Grundrissgestaltung lobte die Jury: "Innerhalb einer klaren Gebäudetypologie und -erschließung entstehen angenehme und gut nutzbare innenräumliche Situationen, welche auch die informelle Kommunikation unter den Mitarbeitern unter-stützt."

2. Preis

Walter Huber Architekten aus Stuttgart entwarfen einen kompakten Baukörper, der durch drei Satteldächer gegliedert wird. Eine der Gebäudeachsen ist zum vorgelagerten Platz verlängert und bildet vor dem Eingangsfoyer eine sogenannte "Stadtloggia" - einen offenen Vorbereich, der durch das in diesem Bereich aufgeständerte Gebäude überdeckt wird. Die Jury lobte auch diesen Entwurf für die gute Gliederung, wodurch sich das Gebäude "harmonisch in das Stadtbild einfügt", die "zwei qualitätsvollen Schauseiten" zur Mosel sowie zur Schlossstraße und die "angemessene" Bewahrung der Blickachsen zum historischen Gebäude des Finanzamtes.

2. Preis

Freitag Hartmann Architekten aus Berlin schlugen einen solitären Baukörper vor. Dieser bilde „einen markanten, als Rathaus identifizierbaren, neuen Baustein im Stadtgefüge“, so die Jury. Die Fassaden zeigten „eine klassische Gliederung in einen Sockel und eine überhöhte Dachzone, die durch die zwei gleichermaßen dunklen Materialien (Stampfbeton im Sockelbereich und dunkler Schiefer in der Dachzone) überspielt und zugleich zeitgemäß übersetzt“ wurde.

Anerkennungen

Zusätzlich zu den Preisen erhielten Schuster Architekten aus Düsseldorf eine Anerkennung.