Mit der Antwort auf diese Frage, machte Professor Ulof Rückert von der Koblenzer Hochschule nicht nur ein Gespräch mit seinen Kindern am Frühstückstisch öffentlich, er fasste so narrativ auch zusammen, was die illustre Reihe seiner Vorredner bei der Eröffnung des "Schaufensters Baukultur" in der Langen Linie auf der Festung Ehrenbreitstein in vielen unterschiedlichen Einzelfacetten bereits ausgeführt hatte.
Architekt Thomas Metz, der als Generaldirektor der GDKE oberster Herr der Denkmäler in Rheinland-Pfalz ist, widmete seinen Eröffnungsbeitrag dem "Weiterbauen" an und in der Geschichte. Dabei konnte der Ort der Eröffnung, die Lange Linie, selbst als Beleg der verschiedenen Zeit- und Bauschichten, der Verwundungen, Reparaturen und Neuanfänge gelten. Erst ein Bombentreffer im zweiten Weltkrieg, so ein von Metz zitiertes Beispiel, fügte der Langen Linie den Bruch, die klaffende Lücke zu, in die sich die barrierefreien Einbauten im Vorfeld des BUGA-Jahrs 2011 einfügen konnten. Diese erschließen die historische Festungsanlage nun respektvoll, machen aber aus ihrer Bauzeit keinen Hehl, sondern stehen für die vorläufig letzte von vielen Bauschichten und für die Fortsetzung der Geschichte.
Der Koblenzer Architekt Joachim Rind, seit Anfang Februar im Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, seit 2011 bereits als Sprecher der lokalen Kammergruppe aktiv, blickte nicht nur auf die BUGA-Zeit in Koblenz zurück, die so viel angestoßen hatte, sondern auch auf die Baukulturdiskurse in Koblenz seither. Mit den Freunden der BUGA und der Gesprächsreihe "Grüne Stadt am Wasser" war in Koblenz erstmals ein solcher Diskurs aufgelegt und stetig fortgeführt worden. Für die Koblenzer Architektenschaft war dies Ansporn genug, nach einem Ort und nach Kooperationspartnern zu suchen, um dies zu intensivieren. Mit der Hochschule Koblenz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe hatte die Kammergruppe Koblenz/Neuwied sich schnell gefunden. Wenige Gespräche und Monate später waren in der Langen Linie zwei Abstellkammern zu Ausstellungsräumen hergerichtet worden.