26. September 2019

Politisches Sommerfest

Politisches Sommerfest 2019: 400 Gäste aus Politik, Verwaltung, (Bau-) Wirtschaft und Kultur
Gut 400 Gäste aus Politik, Verwaltung, (Bau-)Wirtschaft und Kultur besuchten das politische Sommerfest der Architektenkammer Rheinland-Pfalz im Zentrum Baukultur in Mainz.
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

HOAI und andere Zukunftsfragen

Knapp 400 Gäste hatten sich für den Abend im Zentrum Baukultur angemeldet: Zahlreiche Abgeordnete, Minister und Staatssekretäre, Mitarbeiter der Ministerien, Gäste aus Verwaltung, Kammern und Interessensverbänden, aus der Architekten- und Bauwirtschaft und von den Hochschulen trafen sich zum Informationsaustausch im Brückenturm Mainz.

In seiner diesjährigen Rede ging der Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Gerold Reker, auf ein Thema ein, das den Berufstand seit Monaten Sorgen bereitet – das EuGH-Urteil und seine Auswirkungen für die Zukunft: „Die HOAI wurde nicht ‚gekippt‘. Der Europäische Gerichtshof hat klar zum Ausdruck gebracht, dass Mindestsätze helfen können, die Qualität von Planungsleistungen und damit den Verbraucherschutz zu sichern und ruinöse Konkurrenzkämpfe zu vermeiden.“ Aus Perspektive des Berufsstandes sei wichtig, so Reker weiter: „Die HOAI muss als Rechtsverordnung erhalten bleiben.“ Er regte an, weiter mit allen Beteiligten im Gespräch zu bleiben und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Die HOAI wurde vom EuGH nicht „gekippt“.
Gerold Reker

In Bezug auf das Thema Wohnungsbau erinnerte Reker an die wenige Wochen zurückliegenden
Erfahrungen der Sommerfachreise mit der Bauministerin Doris Ahnen. „Die Reise machte deutlich, dass eine gute und qualitativ ansprechende Wohnraumversorgung auch zukünftig jede Unterstützung braucht. Als Planer denken wir da an Wettbewerbe, Modellvorhaben und strategische Allianzen.“

 

 

Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen lobte in ihrer Begrüßungsrede die gute Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz: „Mit der Architektenkammer arbeiten wir als Landesregierung gemeinsam an wichtigen Themen unserer Zeit, sei es bezahlbares Wohnen oder Nachhaltigkeit beim Bauen. Dabei ist mir die Expertise der Architektinnen und Architekten immer ein wichtiger Ratgeber, gerade auch bei Fragen zu qualitätsvoller Architektur und Baukultur.“

Auch die Ministerin ging auf das Thema HOAI ein: Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs müsse umgesetzt werden. Die Neuregelung müsse dabei allerdings sicherstellen, dass die Qualität der Planungsleistung von Architektinnen und Architekten auch weiterhin zwingend im Vordergrund stehe, erläuterte die Ministerin.

Der Vizepräsident des Landtags, Hans-Josef Bracht, sprach in seinem Grußwort über die Themen Gentrifizierung, Wohnraummangel und Klimawandel. Doch besonders hob Bracht die Probleme im ländlichen Raum hervor. Wettbewerbe wie ‚Mehr Mitte bitte!‘ seien ein toller Beitrag für den Erhalt lebendiger Ortskerne: „Wenn wir die Dörfer und damit den ländlichen Raum wieder attraktiver machen, um zu verhindern, dass die Menschen in die Städte ziehen, leisten wir damit auch einen Beitrag zur Entlastung der Städte“, erklärte Bracht.

Im Anschluss an die Reden verbrachten die Gäste noch gemeinsam ein paar Stunden bei herrlichem Wetter in angenehmer Atmosphäre, begleitet von der Musik der Katrin Armani Band.

   

Archivbeitrag vom 26. September 2019