Wie die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zutreffend formulierte: „Dörfer sind nicht nur Kompensationsorte für städtische Sehnsüchte. Sie müssen mehr bieten: Digitalisierung – Mobilität – Kultur- und Sozialprojekte“. Sind unsere ländlichen Bereiche überhaupt in der Lage, diese Wünsche und Anforderungen zu erfüllen? Es geht ja nicht um Dörfer und Kleinstädte im Ballungsrand, die von den großen Zentren profitieren. Wenn es um Zukunftssicherung geht, dann betrifft das die ländlich-peripheren Räume in Rheinland-Pfalz.
Die neue Leipzig-Charta 2.0 „Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl“ mit ihren Leitlinien: die gerechte, die grüne, die produktive, die digitale (Klein-)Stadt und die Boden- und Flächennutzung müssen auch auf den ländlichen Raum angewendet werden!
Das kann nicht jeder leisten. Es bedarf der Priorisierung und Aufgabenteilung, einer starken Gebiets- und Regionalplanung und vor allem effektiver Kooperationen mit Lasten- und Nutzenausgleich. Bisherige Modellansätze haben noch keine Nachhaltigkeit oder Verstetigung gebracht oder sind an den „Kirchtürmen“ gescheitert! Es bedarf einer konzeptionellen Zusammenarbeit auf regionaler beziehungsweise Kreisebene mit einer Strategie zur urbanen Resilienz. Bestehende Leitbilder sind weiter zu entwickeln und flexible Governance-Strukturen (Reformen) sind zu ermöglichen. Das zivilgesellschaftliche Engagement und Potenzial ist zu nutzen. Es bedarf resilienter Infrastrukturen mit Gesundheitsthemen, akzeptierter Mobilität und insbesondere einer digitalen Infrastruktur, die Barrierefreiheit, Selbständigkeit und Sicherheit gewährleistet.
Die neue Landesregierung muss hier aktiv und investiv werden, um die Zukunft des ländlichen Raumes nachhaltig zu sichern. Auf uns Planerinnen und Planer kann dabei gezählt werden.