17. Juli 2019

Sommerfachreise bot spannende Impulse

Sommerfachreise
Die rund 20 Vertreter der Architektenkammer, der Fachabteilung des Finanzministeriums und der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen informierten sich über Themen wie gemeinschaftliches, alters- und generationengerechtes Wohnen, Baugenossenschaften, Konversionsprojekte und Gestaltung des Wohnumfeldes.
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen besuchte im Rahmen der Sommerfachreise am 4. und 5. Juli sieben Stationen zwischen Neuwied und Speyer.

Zwei Tage lang bereiste Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen im Rahmen der Sommerfachreise „Demografie und Wohnen“ das Land, um erfolgreiche Projekte und Modellvorhaben zu besuchen. Die rund 20 Vertreter der Architektenkammer, der Fachabteilung des Finanzministeriums und der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen informierten sich über Themen wie gemeinschaftliches, alters- und generationengerechtes Wohnen, Baugenossenschaften, Konversionsprojekte und Gestaltung des Wohnumfeldes.

Die inzwischen vierte Sommerfachreise am 4. und 5. Juli führte quer durch Rheinland-Pfalz zu insgesamt sieben Stationen: Von Koblenz nach Neuwied, in die Eifelorte Greimersburg und Gillenfeld, nach Trier, Neustadt an der Weinstraße und Speyer. Zum Auftakt der Reise ging es nach Koblenz ins Fort Konstantin, wo Oberbürgermeister David Langner die Wohnungsbauoffensive der Stadt vorstellte. Koblenz gehört zu den sogenannten „Schwarmstädten“, deren wachsende Anziehungskraft die Stadt vor neue Herausforderungen stellt. Die Stadt habe in der Vergangenheit den Bedarf an Sozialwohnungen unterschätzt, so Langner, sozial geförderte Wohnungen fehlen. Zu dem neuen städtebaulichen Entwicklungskonzept gehört unter anderem das Konversionsprojekt „Im Rauentaler Moselbogen“, mit Energie- und Mobilitätskonzept sowie rund 30 Prozent öffentlich gefördertem Wohnen.

 

In Neuwied stand das Thema gemeinschaftliches und barrierefreies Wohnen im Mittelpunkt. In der Zeppelinallee in Heddesdorf baut die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft (GSG) sieben „Stadtvillen“ mit 105 barrierefreien Wohnungen.

In dem Eifelort Greimersburg zeigte sich, dass bezahlbares und gutes Wohnen viel mit Engagement und Herz zu tun hat. Die aktive Dorfgemeinschaft hat mit dem Projekt „Oose Lade“ vor acht Jahren nicht nur einen Dorfladen geschaffen, der den täglichen Bedarf deckt, sondern auch einen Kommunikationsmittelpunkt. Nun soll mit „Oos Ahle“ über die Gründung einer Bürgergenossenschaft für 12 Bewohner gemeinsames Wohnen im Alter ermöglicht werden. Bürgermeister Hans-Werner Jungglas bedauerte, dass es noch zu viel Zurückhaltung beim Zeichnen der Anteile gäbe: „Das erfordert viel Idealismus.“ Erfreut zeigte er sich über die Änderungen der Förderrichtlinien der ISB: „Die kamen zur richtigen Zeit, wofür ich sehr dankbar bin.“ Ein ähnliches Projekt besuchte die Delegation anschließend in Gillenfeld: Unter dem Motto „gemeinsam statt einsam“ gründeten die Bürger ebenfalls eine Genossenschaft und schufen die barrierefreie Wohnanlage Florinshof, eine Initiative, die Ministerin Ahnen sehr lobte.

Tag zwei der Sommerfachreise startete in Trier mit dem Projekt Kloster Bethanien. Architekt Max Dudler stellte den geplanten Umbau und die Umnutzung des Klosters mit zwei Pflegegruppen für betreutes Wohnen und einer Tagespflege sowie mietpreisgebundenen Wohnungen vor.

In Neustadt a. d. Weinstraße ging es im Stadtteil Branchweiler neben Modernisierung und gefördertem Neubau auch um die Begrünung der Quartiere. Nach umfangreicher Umgestaltung des Außenbereichs bieten ein gemeinschaftlicher Mietergarten und Spielplätze mehr Lebensqualität. Die Wohnungsbaugesellschaft WBG feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum.

Die letzte Station der Sommerfachreise führte die Delegation nach Speyer. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler besuchten die Teilnehmer das Projekt „Gemeinschaftlich wohnen – selbstbestimmt leben“. Das städtische Wohnungsunternehmen GEWO Wohnen GmbH schuf durch Nachverdichtung altersgerechten Wohnraum in drei Punkthäusern.

 

Archivbeitrag vom 17. Juli 2019