Dr. Gerd Rupprecht sprach am Eröffnungsabend nicht nur über die 6m über der Erde sondern vor allem über die 6m Stadtmauer darunter. Mit der Eröffnung der Woche der Baukultur wurden auch Auszüge der Ausstellung „Erinnerungsbilder einer verlorenen Zeit“ des Forums Fotografie von Horst Möbes eröffnet.
Im Schatten des eindrucksvollen Fragmentes der mittelalterlichen Stadtmauer wartet der Ort unter dem weit ausladenden Tankstellendach auf seine nächste Aufgabe und bildete ein spannungsreiches Bühnenbild für das „Nicht mehr - noch nicht“. Dieser Schwebezustand, der den Donnerstag der Woche thematisiert werden sollte, hat auch in diesem Jahr mit seiner ganz eigenen Atmosphäre der Woche der Baukultur in Mainz ihren Charme gegeben. Eine rote Holzkiste war die einzige bauliche Zutat, die eine Nutzung der ehemaligen Waschhalle möglich machte. Hier gab es Vorträge zum Stadtumbau und Wohnungsbau im Rahmen der Stadtsanierung von Stefan Forster (Stefan Forster Architekten /Frankfurt), zum Potential des Denkmals und den damit verbundenen Entwicklungschancen von Prof. Emil Hädler, sowie zu Material, Patina und der Qualität des Alterns von Prof. Michael Spies, ein Vortrag, der, zusammen mit einer Ausstellung von Zeichnungen und Frottagen des Tankstellenensembles, den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildete. Studenten der Fachhochschule Mainz hatten sich im Laufe der Woche mit verschiedenen Zeichentechniken diesem speziellen Ort genähert. Zwei Tage konnten Tankstellendach und Stadtmauer noch Bühne sein, der architektouren-Bus nahm hier seine Fahrgäste auf, um sie am Abend wieder an die Bar, die traditionell in dem ehemaligen Kassenhaus eingerichtet war, zu entlassen.