05/2008
29. Februar 2008
Sperrfrist: 29.2.2008, 17 Uhr
Mainz. Transparente Honorare könnten bald der Vergangenheit angehören, so die Architektenkammer Rheinland-Pfalz anlässlich des Jahresempfangs der Kammern heute in der Mainzer Rheingoldhalle.
Unsere Umwelt wird durch er-lebenswerte Städte und Dörfer, durch funktionierende Infrastrukturanlagen geprägt. Planen und Bauen durch und mit Architekten und Ingenieure schaffen die Voraussetzungen hierfür. Bei immer komplexer werdenden rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen stoßen Bauprojekte auf eher sinkende gesellschaftliche Akzeptanz. Transparenz und Kommunikation zwischen allen Beteiligten sind deshalb umso dringender erforderlich.
Eine Honorarordnung für Planungsleistungen wie die Honorarordung für Architekten- und Ingenieurleistungen - kurz HOAI - schafft bisher für private und öffentliche Bauherren Übersicht und Vertrauen. Bei der anstehenden HOAI-Reform scheint man nun das Kind mit dem Bade ausschütten zu wollen. Die lange diskutierte Novelle muss, so die Architektenschaft, zu einer Verschlankung führen, ohne dass der werkvertragliche Zusammenhang von der Planung mit den Ausführungs- und Bauüberwachungsphasen in Frage gestellt wird.
Leider bestätigt aber der seit Dienstag vorliegende Referentenentwurf zur Novellierung der HOAI viele Befürchtungen. Keinesfalls wird eine Beschränkung der Honorarregelungen auf die Planungsphasen dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Bauen im Bestand gerecht. Ausschreibung und Mitwirkung bei der Vergabe von Bauleistungen sowie Bauleitung sind für die erfolgreiche Abwicklung einer Baumaßnahme genauso wichtig wie die Planung, d.h. das ‚Baumanagement’ gehört wie bisher in eine verbindliche HOAI.
Archivbeitrag vom 29. Februar 2008