Zu Beginn informierte Kammerpräsident Stefan Musil über die Novelle der HOAI. Eine Einigung gibt es bei diesem Thema noch nicht. Der 1. Januar 2009 als geplanter Termin für das Inkrafttreten werde damit immer unwahrscheinlicher. Da die HOAI aber bis Ende 2009 konform zum Europäischen Recht sein muss, müsse auf eine zügigen Einigung gedrängt werden. Musil empfiehlt allen Kollegen schon jetzt „Gleitklauseln“ in ihre Architektenverträge aufzunehmen.
Weiterhin konnte der Präsident über eine breite Zustimmung des BAK-Vorstandes zu den neuen Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2008) berichten. Ob dadurch nun eine einheitliche Praxis wieder hergestellt werde, bleibe abzuwarten, da die Länder spezifische Regelungen treffen könnten. Weniger erfreulich sei die geplante Bauvorlageberechtigung für Bauingenieure mit einer lediglich dreijährigen Hochschulausbildung, gegen die sich die Architektenkammer entschieden richtet. Über die zahlreichen Initiativen des Dialog Baukultur in Rheinland-Pfalz wie zum Beispiel im Mittelrhein informierte Dr. Coridaß.
Architektenversorgung
Vorstandsmitglied Frank Böhme schilderte ausführlich die Auswirkungen der Finanzkrise und der demografischen Entwicklungen auf das Versorgungswerk. Sein Fazit: Bei einem Anlageanteil von rund 80 Prozent in festverzinslichen Wertpapieren seien die Renten bei der Bayerischen Architektenversorgung auch in der momentanen Konjunkturlage aller Voraussicht nach sicher. Anschließend informierten die Ausschüsse über ihre Arbeit. Übereinstimmung herrschte darüber, dass verstärkt auf eine angemessene Ausstellung von Wettbewerbsbeiträgen hingewirkt werden solle.
Haushalt
Die Vertreterversammlung entlastete einstimmig den Vorstand, die Geschäftsführung sowie die Rechnungsprüfung und nahm die Haushaltsrechnung 2007 ab. Nach ausführlicher Vorstellung des Haushaltsentwurfs 2009 wurde dieser ebenfalls einstimmig genehmigt. Das Haushaltsvolumen beträgt 2009 insgesamt 2.127.150 Euro. Es berücksichtigt inzwischen voll angelaufene Arbeiten im Aufgabenbereich Energieeffizienz sowie die Ausgaben des Seminarprogramms für die AIP (Absolventen im Praktikum) und ein dem Niveau von 2007 wieder angeglichenes Volumen bei der Öffentlichkeitsarbeit und in der Werbung.
Mehrheitlich wurde auch die Beschlussvorlage zum Jahresgrundbeitrag angenommen. Dieser wurde damit für das Jahr 2009 auf 762 Euro festgesetzt. Für Mitglieder über 65 Jahre bis zur Vollendung des 75. Lebensjahres, die keine berufliche Tätigkeit mehr ausüben, gilt 2009 ein Verwaltungsbeitrag von 75 Euro. Der Empfehlung des Vorstandes und des Sachverständigenausschusses, die Bestellung der Sachverständigen regelmäßig auf fünf Jahre zu beschränken, stimmte die Versammlung ebenfalls zu.
Archivbeitrag vom 19. November 2008