Frau Jankwitz, was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit als freischaffende Landschaftsarchitektin?
Mich begeistern die immer wieder neuen Aufgaben. Ich betreue verschiedenste Projekte – von der Neuanlage über Beratung bis hin zu Umbau und Modernisierung alter Gärten. Dabei gleicht keine Baustelle der anderen, und man kann mit jeder neu gesetzten Pflanze zu einem besseren Klima und einer lebenswerteren Umwelt beitragen.
Klimawandel und Globalisierung stellen Landschaftsarchitekten vor neue Herausforderungen...
In der Tat, man muss mehr als bisher auf die landschaftlichen und klimatischen sowie die den Boden betreffenden Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Auch südländische Gehölze finden jetzt den Weg in unsere Gärten. War ein Baumschulkatalog zu meiner Lehrzeit noch ein schmales Büchlein, umfasst es heute mehr als 1.000 Seiten. Man hat eine riesige Palette an Pflanzen aus der ganzen Welt zur Verfügung. Einige Arten wie beispielsweise Schmetterlingsflieder werden allerdings zu invasiven Arten. Früher froren sie jeden Winter zurück; nun kommen sie zur Samenreife und verbreiten sich dadurch immens. In London kann man das besonders gut beobachten, wo sie auf Kaminen und in Dachrinnen langsam zum Fluch werden. In Saarbrücken entlang der Saar kann man dieses Phänomen auch beobachten. Gleichzeitig setzen diese Pflanzen aber auch leuchtende Farbakzente und schenken vielen Insekten Nahrung.