Text: Kirsten Schewe, Mainz
Stephen Kausch kennt inzwischen Mainz schon besser. Sein Büro DFZ Architekten, er ist einer von vier Partnern, hat 2016 den Wettbewerb zur Erweiterung des Gutenberg Museums gewonnen. Zurzeit laufen die Planungen, die Fachingenieure sind eingeschaltet, die Machbarkeit wird geprüft. Da das Projekt in der Bürgerschaft kontrovers gesehen wird, wobei die Befürworter überwiegen, lag es nahe, weitere Arbeiten des Büros kennenzulernen. Die Kammergruppe Mainz/Mainz-Bingen hat Stephen Kausch zu einem Werkbericht im Rahmen der Woche der Baukultur eingeladen.
Stephen Kausch, 1968 in Peine geboren, studierte Architektur an der Muthesius Hochschule für Kunst und Gestaltung in Kiel. Er arbeitet als freier Fotograf, Architekt und hat mehrere Jahre auch in einem Landschaftsarchitekturbüro gearbeitet. Seit 2012 ist er gemeinsam mit Peter Dinse, Johann Zurl und Nicolas Britsch geschäftsführender Gesellschafter der DFZ Generalplaner GmbH, 2013 gründeten die Partner DFZ Architekten GmbH. Das Büro hat 50 Mitarbeiter und besteht bereits seit 40 Jahren.
Die Herangehensweise des Büros charakterisiert er so: "Wir verfolgen keinen rein konservatorischen Ansatz, sondern Stadt verstehen wir als plastischen Organismus, der Veränderung im Sinne zeitgemäßer sozialer und gesellschaftlicher Bedürfnisse zulässt. Die Architektur der Stadt ist das Abbild unserer Zeit. Es gilt Qualitäten aller Zeitschichten eines Ortes zu erkennen und wertzuschätzen. Sinnvolles zu bewahren und in eine Auseinandersetzung mit den Ansprüchen und Bedürfnissen einer heutigen Gesellschaft zu stellen. Das Spannungsfeld zwischen Alt und Neu setzt Vorhandenes in neue Zusammenhänge und stärkt diese zugleich." Die vorgestellten Wohnbauten, Bürogebäude und Bauten für Bildung und Kultur sind oberflächlich betrachtet facettenreich, doch alle folgen dem selbstgestellten Anspruch. Strategie ist mal Collage, mal Weiterbauen, mal Mimikry, auch mal Kontrast.