Ob Vergabe, Honorare, Landesbauordnung, Gebäudetyp e oder Nachhaltigkeitsstandards. Der Blick auf die Herausforderungen, vor denen die Planungsberufe stehen, ist bei Architekten- und Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz fast identisch: Schlanker, günstiger und schneller muss es werden! So zumindest das Ergebnis eines Arbeitsfrühstücks, zu dem sich die Präsidien der beiden Kammern Ende August trafen.
Und wie sähen Lösungen aus? Nur mit der Anstrengung aller Planungs- und Bauprozess Beteiligten kann die Bugwelle von Herausforderungen überwunden werden. Schon beim pragmatischen, handhabbaren Umgang mit den Veränderungen im Vergaberecht, den sich alle wünschen, wird es kompliziert. Ein Weg, wie effiziente Vergaben durchgeführt werden können, ist aktuell nicht in Sicht, da sich die Auftraggeber im Land nicht an den im Burgi-Gutachten aufgezeigten Weg heranwagen. Die Frage nach dem Sinn immer komplexerer Regeln im Wettlauf mit immer ausgebuffteren Pfaden, diese handhabbar zu halten, richtet sich an alle Ebenen der Gesetzgebung.
Die anstehende Novelle der HOAI ist aus wirtschaftlicher Sicht der Büros weit überfällig, dringt jedoch nicht recht durch, wenn umgekehrt Einzelne – aus welchen Gründen auch immer – hohe Nachlässe und Abgebote zugestehen. Der irrige Eindruck, in den Honoraren sei „Luft“ wird von manch‘ finanzschwacher Kommune dankbar aufgenommen. Ein ruinöser Wettlauf nach unten ist eröffnet! Statt dem manchmal wohlfeil klingenden Aufruf zur Solidarität hilft wohl nur die nüchterne Bürokostenkalkulation zur realistischen Verhandlungsposition.
Es bleibt eine Binsenweisheit: Schlanke Verfahren und auskömmliche Honorare sind die Grundlage für ein im Sinne der Bauherrschaft optimierte, funktional-dauerhafte, wirtschaftliche nachhaltige, ressourceneffiziente und schönes Bauen.