Dass ihr neues Zuhause ein moselschiergrau verputztes, gleichwohl archaisch anmutendes Haus mit steilem Satteldach wurde, bedauert die Tochter des Bauherren nach Auskunft von Ursula Baus, der Autorin des Buches „Entwicklungslinien“ bis heute nicht. Anfang Mai erhielten sie, ihr Vater und die Architektin/Innenarchitektin Annette Bartsch, Bad Neuenahr, dafür eine Auszeichnung im Rahmen des diesjährigen Architekturpreises Rheinland-Pfalz im Kleinen Haus des Staatstheaters Mainz.

Die Jury unter Vorsitz von Jürgen Engel, KSP Architekten, Frankfurt, begründete ihr Votum so: „Die Atmosphäre des Moseltales wird durch große Fenster, die im Wohnraum als Sitzelemente ausgebildet sind, mit unverstellbaren Ausblicken integriert. Das Haus wird somit an idealer Stelle platziert, es werden alle räumlichen Chancen begriffen und in die Gebäudewirklichkeit umgesetzt.

Gestaltete Offenheit, die verdeckte Anordnung der Nebenräume, Weitsicht nach draußen und deren Einbeziehung in den Wohnbereich sowie kalkulierte Lichtführungen werden bei einem sehr klaren Grund- und Gestaltungskonzept im Zusammenspiel mit einer sehr reduzierten Materialauswahl verbunden: mineralische Putze, gewachster Estrich, Fußboden und Holzeinbauten, bei höchster handwerklicher Qualität. Das fein dosierte Farbkonzept und die Details des Innenausbaus verfeinern das Gebäudemenu...“

„ Entwicklungslinien“ resümiert: „Uneingeschränkt ist an diesem Haus zu bewundern, wie sebstverständlich und ästhetisch anspruchsvoll der einfache, in der Regel diffuse Wunsch nach Wohnlichkeit erfüllt worden ist. Wie eingangs erwähnt, änderte sich die Skepsis der Nachbarschaft schlagartig, als das Haus beim ‚Tag der Architektur‘ offen stand...“

Das Buch zum Architekturpreis „Entwicklungslinien - Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2005“ ist im Buchhandel erhältlich (ISBN: 3-927517-26-7, 24,00 Euro) oder direkt bei der

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