Aus Anlass der Grundsteinlegung des neuen Mainzer Jüdischen Gemeindezentrums von Architekt Manuel Herz zeigte das Zentrum Baukultur im März 2009 eine Ausstellung über aktuelle Synagogenarchitektur in Deutschland. Sie wurde in den folgenden Jahren in vielen Orten des Bundesgebietes gezeigt.
70 Jahre nach Zerstörung der Synagogen und damit des jüdischen Gemeindelebens in Deutschland entstehen im ganzen Bundesgebiet neue Synagogen. Ein Zeichen für wiederkehrendes jüdisches Leben, das vor allem durch den Zuzug von Juden in den 90er Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion möglich geworden ist. Allein in Mainz wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder von rund 70 auf 1.043 in 2009.
Die Ausstellung „Neue Synagogen - Dresden, München, … Mainz“ präsentierte 16 Synagogen, die in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland entstanden sind: Aachen, Bamberg, Berlin, Bielefeld, Bochum, Chemnitz, Dresden, Duisburg, Gelsenkirchen, Hannover, Kassel, Krefeld, Lörrach, München, Schwerin und Wuppertal. Hinzu kommen drei Projekte aus Rheinland-Pfalz, die Mainzer Synagoge, die Synagoge in Trier aus den 50er Jahren und die im Bau befindliche Umnutzung der ehemaligen katholischen Kirche St. Guido in Speyer. Bielefeld und Hannover Beispiele bereits realisierter Umnutzungen. Alle Projekte zeichnet eine ausdrucksstarke und nicht zuletzt mutige Architektursprache ohne jeglichen Historismus aus. Neben den einzelnen Gebäuden ist die architektonische Vielfalt der neuen Synagogen beachtenswert.
Dr. Peter Waldmann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz, hat die Ausstellung mit einem Vortrag zum Thema „Die soziokulturelle Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz nach 1945“ eröffnet. Das Grußwort sprach Josef-Hermann Ehrenberg, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz.
Die Veranstaltung entsteht in Kooperation mit der jüdischen Gemeinde Mainz und dem Verband der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz.