Sächsisches Staatsweingut Schloss Wackerbarth
Radebeul / 2002
Wackerbarthstraße 1, 01445 Radebeul
- Architekten: h.e.i.z.Haus Architektur+Stadtplanung, Dresden
Architekten Prof. Dorothea Becker, Thomas Strauch-Stoll
Steffen Lukanner, Helgrid Bretschneider-Lange - Mitarbeiter: Architektin Dipl.-Ing. Karin Hartmann
Architekt Dipl.-Ing. Thomas Schindler
Dipl.-Ing. Franziska Herborn, Dipl.-Ing. Mark Schneider - Landschaftsarchitekten: Haufe.Lohse.Pätzing - Landschaftsarchitekten, Dresden
- Bauherr: Sächsisches Staatsweingut Schloss Wackerbarth Radebeul
Mit dem Neubau der Produktionsanlage und der Sanierung des barocken Schlosses Wackerbarth ging die Umgestaltung der vernachlässigten Anlage zu einem Erlebnisweingut einher. In die Gestaltung integriert wurden Produktion, Präsentation und Verkauf in idealtypischer Weise. Der Neubau nimmt Landschaftsbezüge auf, ist aber in der Außenraumgestaltung mit der am Barock angelehnten Gartenanlage eher unentschieden. Reizvoll ist der Kontrast zwischen dem historischen Schlossensemble mit Terrassenanlage und Belvedere und der zeitgemäßen Architektur der Produktionsanlage.
Auf der Höhe der Zeit ist die Integration des Besucherrundgangs und seine Verknüpfung mit Verkostungsräumen im Barriquekeller und einem großzügigen Verkaufsraum. Insgesamt überwiegen die Klarheit der Gestaltung und die kontrastreiche Spannung zwischen Alt und Neu. Dabei übernehmen die Neubauten keinen Anbiederungsversuch, sondern stehen als eigenständige, zeitgenössische Lösungen auf der hohen Qualitätsstufe der historischen Bauanlage. Die barocke Anlage wird aus dem Neubau heraus erlebbar gemacht.
Wertung der Jury
Unser Unternehmensziel ist der Erhalt der sächsischen Weinkulturlandschaft. Möglich ist das nur nach betriebswirtschaftlichen Erfordernissen durch eine moderne Manufaktur mit Gasthaus, Tagungs- und Veranstaltungsräumen für 2 bis 2.000 Gäste. Unsere Vorstellungen wurden vom Architekturbüro sehr gut umgesetzt. Über die Jahre haben sich neue Ideen ergeben, die bestmöglich integriert wurden.
In seiner wechselvollen Geschichte ist das heutige „Erlebnisweingut“ in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall. Seit 2000 auf eine solide wirtschaftliche Basis gestellt, trägt das Sächsische Staatsweingut und mit ihm die zweitälteste Sektkellerei anschaulich und überzeugend zur Renaissance schon früher berühmter Weine bei. In der gelungen Kombination historischer und neuer Bauten werden bis zu 160.000 Besucher (2006) mit Wein- und Genusskultur vertraut gemacht.
Heinz-Gert Woschek, Fachpublizist, Mainz