Weingut Neef-Emmich

Bermersheim (2011)

Alzeyer Straße 15, 67593 Bermersheim

  • Architekt: Dipl.-Ing. (FH). Winfried Klein, Budenheim. MEHR
  • Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Zafer Tosun, Budenheim
  • Tragwerksplanung, konstruktive Baubegleitung: Dipl.-Ing. Wolfgang Ruf, Stadecken-Elsheim
  • Bauherren: Antje Stamm und Dirk Emmich,Weingut Neef-Emmich. MEHR


Das zurückhaltende Gesamtkonzept für das Weingut Neef-Emmich in Bermersheim steht für einen vorbildlichen Umgang mit der vorgefundenen Bausubstanz in einer klaren, ruhigen Formensprache. Handwerklich sauber ausgeführt und in wohltuend abgestimmter Materialwahl zeigt der Raum zur Weinverkostung mit der Sanierung von Weinkeller und Weinlager, wie auch mit einer vergleichsweise kleinen Maßnahme ein interessantes Ergebnis erreicht werden kann.
Aus der Jurybewertung

In zwei Bauabschnitten wurde das Weingut Neef-Emmich saniert und umgestaltet. Zunächst ging es darum, den bestehenden Weinkeller und das Weinlager zu sanieren. Dem Winzerpaar und dem Architekten war daran gelegen, die bestehenden Gebäudestrukturen zu erhalten. Die typisch rheinhessischen Bruchsteinwände im Weinkeller wurden deshalb aufwändig saniert und neu mit Trasskalkmörtel verfugt. Auch die alten Kappendecken und das alte Sprengwerk wurden im ersten Bauabschnitt saniert. Neu eingebaut wurde eine fugenlose, farbige Bodenbeschichtung im Weinkeller und im Weinlager. Sie ermöglicht nun zeitgemäßes und funktionales Arbeiten. Die alten Scheunentore wurden mit unregelmäßig breiten Eichenholzlamellen beplankt und bieten so ein modernes, moderat bewegtes Bild.

Im zweiten Bauabschnitt wurde die traditionelle Form des kreuzgewölbten Stall und Wirtschaftsraumes, deren Gewölbe auf behauenen Sandsteinsäulen ruhen, zu einem Raum für die Weinverkostung zeitgenössisch umgestaltet. Passend zur historischen Bausubstanz wurden mineralische Baustoffe und Farben eingesetzt, die im Zusammenhang mit der Weinproduktion oder mit dem Thema Wein stehen. Auch hier wurde der Boden ausgetauscht und bis zum Unterbau erneuert. Danach wurde in der Kuhkapelle eine mineralische fugenlose Bodenbeschichtung eingebaut.