Weinkelter mit Barriquekeller in Winterbach (2017)
Architekturpreis Wein 2022
Bachstraße 25, 73650 Winterbach
- Architektur: Dipl.-Ing. Andreas Bloss, Dipl.-Ing. (FH) Ewald Keinath, Aline Haug M.A. und Anne Hieber M.A., BK2H / Architekten Part mbB, Winterbach. MEHR
- Mitarbeit: Olivia Effenberger
- Statik: Fischer Baustatik GmbH, Weinstadt
- HLS: Schmid + Rampazzo PlanungsgesellschaftmbH, Winnenden
- Bauherrschaft: Weingut Jürgen Ellwanger, Winterbach MEHR
- Fotos: Felix Pilz Fotografie, Schorndorf. MEHR
Das neue Wirtschaftsgebäude ... greift die Bauweise der umliegenden Häuser auf und trifft auf hohe Akzeptanz. Es verbindet Traditionelles mit der Moderne und trägt die klare Handschrift der jungen Winzergeneration ... Als Einfahrtstor dient ein Falttor. Aber bei Weitem kein normales Einfahrtstor. Während es als geschlossenes Tor … nicht zu erkennen ist, dient es im geöffneten Zustand dem Einfall von Tageslicht, aber auch als Wetter- und Regenschutz. Eine spektakuläre Lösung!
Aus der Jurybewertung
An der Stelle eines in die Jahre gekommenen Doppelwohnhauses, gelegen an der Durchfahrtsstraße nach Winterbach, sollte eine Weinkelter und ein Präsentationsraum für die Kunden des Weingutes Jürgen Ellwanger entstehen.
So wurde die ortstypische Form des Hauses mit Satteldach aufgenommen. Die Giebelwände, betonsichtig, fassen die über die Traufseiten und das Dach gefaltete, vorgehängte Cortenstahl-Fassade ein. Der Neubau bindet im Untergeschoss an den bestehenden Keltereibetrieb an. Zum Blick in den Barriquekeller lädt ein Panoramafenster an der Bachstraße, der Ortsdurchfahrt nach Winterbach, ein. Aus dem Holz eines ausgedienten Barriquefasses ist die Eingangstüre gefertigt, die große Hängeleuchte in der Kelter war einst der Boden eines Weißweinfasses.
Wir arbeiten deutlich effektiver in der Produktion… Die Arbeitssicherheit wurde erhöht… Das Hygienekonzept funktioniert sehr gut… Durch das neue Gebäude sind wir in der Lage, unseren Betrieb zu vergrößern. Die bisherigen Kapazitäten waren längst zu klein... Wir haben mehr Besucher und möchten unseren Direktkundenmarkt ausbauen.
Clou des Hauses ist jedoch ein Hebefalttor, das sich geschlossen nahtlos in die Fassade fügt, im geöffneten Zustand aber Wetterschutz für die Traubenanlieferung oder das Hoffest ist. Die Oberflächen – Sichtbeton und vorverwitterter Stahl – bleiben lebendig wie der Wein, der hier entsteht: Sie sollen und dürfen im Laufe der Jahre reifen.
Besondere Herausforderungen stellte der Rohbau. Hier trafen Aufgaben wie Hochwasserschutz, das Gebäude steht im Überflutungsgebiet der Rems, auf den Wunsch nach Sichtbeton. Der flächenbündige Anschluss der Cortenstahl-Fassade an die Sichtbetongiebel und das wiederum flächenbündige Tor in der Fassade machten besondere Präzision und Detailgenauigkeit unabdingbar. Sie gelang durch eine gute Zusammenarbeit der Gewerke.