Bei der Eröffnungsveranstaltung am 10. September, moderiert von Alexandra May, diskutierten Experten aus Architektur, Wohnungswirtschaft und Finanzierung über Herausforderungen und Lösungsansätze im Wohnungsbau. Prof. Dr. Regina Stephan von der Hochschule Mainz gab einen historischen Überblick zum Thema Wohnraumförderung. Von der Nachkriegszeit bis heute habe sich der Wohnflächenbedarf pro Person fast verdoppelt.
Vizepräsidentin Edda Kurz stellte die Bedeutung gemeinschaftlicher Wohnformen heraus: "Ich denke, dass das gemeinschaftliche Wohnen immer wichtiger wird, weil die Vereinzelung in der Gesellschaft nicht zu übersehen ist." Sie plädierte zudem für kreative Umnutzungen bestehender Gebäude.
Die Vertreter kommunaler Wohnungsunternehmen unterstrichen die Notwendigkeit der Bestandssanierung. "Wir brauchen Finanzmittel, um die Sanierung umzusetzen, ohne die Mieten stark erhöhen zu müssen", sagte Thomas Fettweiß von der Koblenzer Wohnbau. David Meurer von der GSG Neuwied ergänzte, dass Quartiersentwicklung dabei eine zentrale Rolle spiele.
Sandra Baumbach vom ISB-Vorstand betonte die Rolle verlässlicher Förderprogramme: "Wir wollen mit aller Kraft die Anstrengungen unterstützen." Diskutiert wurde auch über neue Konzepte wie den "Gebäudetyp e", der mehr Flexibilität bei Baustandards ermöglichen soll.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass kreative Lösungen gefragt sind - etwa die Umnutzung leerstehender Kaufhäuser oder die Aufstockung bestehender Gebäude. "Deutschland ist weitgehend gebaut. Wir müssen mit dem Bestand umgehen", resümierte Prof. Dr. Stephan.