Neue Ordnung soll sie bringen, die neue Internetseite der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Gut so, denn die „alte“ Kammerseite im Internet hat nicht weniger als ein Jahrzehnt gehalten. Sagt man von einem Menschenjahr, es seien sieben Hundejahre, so dürfte das mindestens auch die Zeitrelation im Internet sein. Unsere alte Kammerseite ist also - machen wir uns nichts vor - inzwischen steinalt.
In diesen zehn Jahren ist viel passiert. Als sie 2006 die ersten Gehversuche der Kammer im Internet ablöste, gab es noch keine Smartphones und Tablets, keine Apps und keine „Social Media“ (um das Adjektiv „sozial“ zu vermeiden, das zu all den viral verteilten Marginalien, der massenhaften Desinformation bis hin zum Hass kaum passen mag). „Responsive Design“ - die an das jeweilige Endgerät angepasste Darstellung - konnte unsere alte Seite also noch nicht leisten. Viele andere technische Neuerungen waren dort auch nicht mehr unterzubringen. Bei all den Entwicklungen, die in den vergangenen zehn Jahren stattgefunden haben, müssen wir rückblickend fast staunen, wie lange es doch eigentlich ganz gut ging. Wie lange ein stetiges Wachstum an Informationen und Aktionen, an Kammerleben seinen Niederschlag auf den alten Seiten fand.
Die Kammerarbeit hat inhaltlich in den letzten Jahren noch einmal Fahrt aufgenommen, hat die Themenvielfalt verbreitert und vertieft, hat Welten wie „Wein und Architektur“, „Tourismus und Architektur“ oder „Reformation und Architektur“ erschlossen. Der „Tag der Architektur“ wurde Zug um Zug in der Darstellung größer ausgebaut und nutzerfreundlicher gemacht. Der Newsletter ist seit einigen Jahren hinzugekommen. Das Seminarprogramm und später die AiP-Seminare sind inzwischen online buchbar. Eine Büroprofildatenbank wurde aufgebaut. Das alles ging im alten Rahmen. Mit den vielen An- und Umbauten wurde das Gesamtkonzept allerdings immer unklarer. Alles war auf unseren Internetseiten abgebildet, aber nicht alles war so gut zu finden, wie Nutzer es erwarten. 2006 waren wir mit der Kammerseite weit vorn in Gestaltung und Konzept, das ist jetzt lange her.
Nach einigen Vorüberlegungen sind wir, das heißt der Vorstand und der Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit der Geschäftsstelle, Anfang 2016 endlich daran gegangen, eine neue Internetpräsenz für die Kammer zu gestalten. Die Zielrichtung war schnell klar: Eine neue Oberfläche, das schnelle Finden, eine prägnante Gestaltung. Wichtig war uns, wieder einen „aufgeräumten“ Gesamteindruck zu haben. Der Seitenaufbau sollte möglichst „flach“ konzipiert sein, um lange Klickwege zu vermeiden. Ein selbsterklärendes und gleichzeitig ein Mehrwegesystem für die Navigation sollte es geben. Doppelungen sind hier Strategie, denn Nutzer haben verschiedene Suchtechniken. Aber wie auch immer man es angeht, jeder soll sich schnell zurecht finden. Wir wollten auf viel mehr und viel größere Bilder setzen. Unterschiedliche Zielgruppen sollten direkter angesprochen werden: „fürBauherren“, „fürPresse“, „fürArchitekten“ hatten wir schon auf der alten Seite. Nun kamen die „Berufseinsteiger“ zusätzlich in den Blick und die „Baukultur“ forderte einen ganz eigenen Bereich. Außerdem wollten wir Projekte und Menschen stärker in den Fokus nehmen. Alles sollte schneller und schöner sein und vor allem sollte es viel mehr Spaß machen, auf den Internetseiten der Kammer nach Fachinformationen, Veranstaltungen, Berufspolitischem oder Baukultur zu surfen.
Um all das umzusetzen, haben wir einen zweistufigen Agenturwettbewerb ausgeschrieben. Rund 50 Agenturen wurden eingeladen. Auf eine erste Vorstellungsrunde Anfang Juni folgte eine zweite von nur noch drei Agenturen Ende Juni 2016. Mitte Juli ging es mit der Agentur MPM2 aus Mainz, die am Ende die überzeugendsten Vorschläge machte, in die Konzeption und die Umsetzung. Anfang Oktober 2016 hat der Vorstand die Grobkonzeption bestätigt. Einen ersten, noch vorläufigen Baustein der neuen Seite konnten wir im November 2016 zur Anmeldung für den Tag der Architektur schon freischalten. Seit Mitte November werden bereits alte Inhalte in die neue Seite eingepflegt. Die Kleinigkeit von rund 4.500 Einträgen war dabei übrigens zu sichten und auf Relevanz für eine Übernahme zu prüfen. Denn die neue Ordnung sollte ja nicht einfach tabula rasa machen, sondern das gewachsene Wissensarchiv aufbereiten und transformieren. Alleine dafür herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die uns Sichtachsen und Wegschneisen durch den Informationsdschungel geschlagen haben!
Nun ist es an der Zeit, ins neue Kammerjahr 2017 und in die neue Wahlperiode mit einer neuen Ordnung auch auf den Internetseiten der Kammer zu starten. Ende Januar werden Sie an einem Donnerstag- oder Freitagmorgen unter www.diearchitekten.org die frisch sortierten Internetwelten nutzen können. Wir alle, die wir am Relaunch beteiligt waren, freuen uns auf einen völligen Neustart. Und wir sind gespannt auf den Respons zum Design, das nun endlich auch responsive ist.
Archivbeitrag vom 16. Dezember 2016