„Je leerer das Land wird, desto mehr wächst die Sehnsucht nach ihm“, so Jochen Hieber von der FAZ in seinem Einführungsvortrag. Immer mehr junge Menschen zieht es vom Land in die sogenannten Schwarmstädte. Auch in Rheinland-Pfalz ist dieser Trend zu beobachten. Die Folge sind Mangel an bezahlbarem Wohnraum in manchen Städten einerseits und Leerstände in vielen ländlichen Räumen andererseits. Die Probleme und Entwicklungsperspektiven der stagnierenden und schrumpfenden Regionen und die Zusammenhänge zwischen Stadt und Land standen im Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung, zu der Rainer Richarts, der Vorsitzende des Bauforums, begrüßen konnte.
Mit dem „Wegweiser Kommune“, vorgestellt von Prof. Dr. Ruth Rohr-Zänker, hat die Bertelsmann Stiftung mit Projektpartnern ein Informationssystem für Kommunen entwickelt, das sie unterstützen kann, die Zukunft aktiv zu gestalten. Konkrete Ansätze dazu lieferte anschließend Manuel Slupina vom Berlin-Institut mit seinem Vortrag von „Helden und Hürden“. Die vorgestellten realisierten Projekte aus den Bereichen Mobilität, Wasser, Gesundheit und Nahversorgung zeigten anschaulich, welche Hürden überwunden werden müssen, wenn pragmatische, neue Wege beschritten werden. In der Verbandsgemeinde Daun werden solche neuen Wege schon seit Jahren beschritten. Von den Schwierigkeiten und Erfolgen berichtete Bürgermeister Klöckner in seinem Vortrag „Dauner Thesen - wie werden Betroffene zu Beteiligten“.
Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen betonte die besondere Verantwortung der Wohnungspolitik im demografischen Wandel. Wohnen sei in erster Linie ein soziales Gut. „Menschen sollen sich in ihrer Wohnung und in ihrem Wohnquartier wohlfühlen und eine gute Infrastruktur vorfinden“, forderte Ahnen.