Ziel sind zeitgemäße Unterrichts- und Aufenthaltsräume, die einer modernen Ganztagsschule gerecht werden. Angesichts der Vielfalt heutiger Lern- und Unterrichtsformen ist ein Clusterkonzept mit Marktplatz vorzusehen. Besonderes Augenmerk lag auf einer nachhaltigen Low-Tech-Bauweise. Gestaltungsvorschläge lieferte nun ein nichtoffener Realisierungswettbewerb.
28. April 2025
Erweiterung Schule Bad Marienberg

Modell: löhle-neubauer-architekten, Augsburg
1. Preis

Modell: löhle-neubauer-architekten, Augsburg
Der Siegerentwurf von löhle-neubauer-architekten (Augsburg) führt die Figur des Bestandsgebäudes fort und variiert diese. Es entstehe eine „sympathisch mäandrierende, sehr gefällige Gesamtkomposition, bei der die dominierende Eiche erhalten bleiben kann“, lobte die Jury. Die Erweiterung wird im ersten Obergeschoss angebunden; die zentrale Lage der Verwaltungsräume wurde begrüßt. In den beiden neuen Hauptgeschossen werden dezentrale, differenzierte, an der Fassade liegende Clusterflächen für besondere Aufenthalte angeboten. Besonders angetan war die Jury von der zweigeschossigen Fassadengestaltung aus vertikaler Holzverschalung. Diese besitze große Anmut, Ruhe und Selbstverständlichkeit und stehe in Kontrast zur Bestandsfassade, wenngleich beide durch die einheitliche Geschossigkeit wieder harmonisch zusammengefasst würden. Insgesamt ein sehr wertvoller, wirtschaftlicher Beitrag, lautete das Preisgerichtsurteil.
2. Preis

Modell: Ackermann+Renner Architekten, Berlin
Ackermann+Renner Architekten (Berlin) wurden mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Arbeit sieht eine dreigeschossige Erweiterung an der nordwestlichen Seite vor. Neben einer internen Anbindung an den Bestand wird ein gesonderter Eingang für den Neubau an der Westseite vorgeschlagen. Auf dem Niveau der Eingangsebene sind Verwaltung, Ganztags- und Fachräume angeordnet; in den beiden oberen Geschossen orientieren sich um eine zentrale Freitreppe Klassen- sowie weitere Fachräume, in vier Cluster aufgeteilt. Abgestufte Terrassen an der Ostfassade schaffen zusätzliche „Grüne Klassenzimmer“ und natürliche Belichtung. Die Verwendung von rezyklierten Baustoffen und Holzbauteilen für Fassade und Innenwände, Gründächer und PV geben eine angemessene Antwort auf das Thema
nachhaltiges Bauen und Klimaschutz. Die Arbeit überzeugte durch ihre kompakte Form mit geringem Fußabdruck sowie eine gute Lern- und Aufenthaltsqualität im Innen- und Außenraum.
3. Preis

Modell: KRP Architektur, Berlin
Mit dem dritten Preis wurde KRP Architektur (Berlin) bedacht. Die Verfasser präsentieren einen kompakten Anbau, der die Bestandskubatur aufgreife und sich selbstbewusst als „kleiner Bruder“ positioniere, so die Jury. Das Vis-à-vis der Gebäudespangen schaffe einen gelungenen Außenraum als Gegenpol zum Schulhof. Die Grundrissorganisation sorge für gute Orientierung. Die Clusterflächen entwickeln sich auf beiden Geschossen als breiter Flur entlang der einhüftigen Erschließung der Kursräume. Eine flexible Clusternutzung werde einzig von der Möblierung erzielt. Eine barrierefreie Erschließung im Bereich des Anbaus wurde vermisst.
Anerkennungen
Anerkennungen gingen an Monochrom Architekten (Mainz), deren Arbeit auf Aufstockung setzt, sowie Georg Scheel Wetzel Architekten (Berlin), die eine städtebauliche Setzung von zwei aneinandergereihten Quadraten im nordwestlichen Bereich des Bestandsgebäudes vorschlagen.