"Menschen brauchen Wohnungen, keine Container", mit diesem Satz fasste Präsident Reker anlässlich des vierten politischen Sommerfestes 2015 der Architektenkammer den Hintergrund seiner Forderung an die Landesregierung, Wohnungsbauförderung und Flüchtlingspolitik zusammen zu denken, zusammen.
Rund 300 Gäste waren in diesem Jahr zum Sommerfest der Kammer ins Zentrum Baukultur in den Mainzer Brückenturm gekommen - dem parallel stattfindendem Sportereignis und dem recht kühlen Spätsommerabend zum Trotz. Kammerpräsident Gerold Reker nahm die Gelegenheit wahr, vor den Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, darunter Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und die Landtagsvizepräsidentin Barbara Schleicher-Rothmund, eine Neuausrichtung der Wohnungsbaupolitik vorzuschlagen.
„Menschen brauchen Wohnungen, keine Container“, so Reker. „Menschen, die zu uns kommen, bringen ihre Jugend, ihre Familien, ihr Potenzial, die Vielfalt ihrer Kulturen, aber auch ihre Verwundungen mit. Da braucht es mehr als nur Unterbringung, ja sogar mehr als nur Wohnungen. Es braucht intelligente stadträumliche Konzepte, um Ghettos vorzubeugen und Inklusion zu organisieren. Unsere Aufgabe ist es, neue Nachbarschaften möglich zu machen“.
Entspannter Start in den Abend: Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser, Hauptgeschäftsführerin Dr. Elena Wiezorek und der baupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Architekt Gerd Schreiner.
Foto: Kristina Schäfer, Mainz
Zum ersten Mal als Festrednerin beim Politischen Sommerfest der Architektenkammer: Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen mit dem baupolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Thomas Wansch und Kammerpräsident Gerold Reker.
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Der baupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Gerd Schreiner mit Annette Müller, Geschäftsführerin der Architektenkammer Rheinland Pfalz, und dem Ehrenpräsident der Kammer, Günther Franz, beim politischen Sommerfest der Kammer (v.l.n.r.).
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Sibylle Schwalie, Bereichsleiterin ISB Rheinland-Pfalz, Ralf Hellrich Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz und Ulrich Dexheimer,Vorstandssprecher ISB Rheinland-Pfalz (v.l.n.r.)
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Die Band Jasper - Finest handmade Music eröffnete den Abend musikalisch.
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Edwin Schrank, Präsident des Weinbauverbandes Pfalz, Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und die Vizepräsidentin des Landtages Barbara Schleicher-Rothmund beim Empfang der Gäste (v.l.n.r.).
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Dr. Hans Heydorn, Ehrenmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, und Helga Adams beim Begrüßungsumtrunk.
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Zeit für einen neuen programmatischen Wohnungsbau
Reker erinnerte an die wenige Wochen zurückliegenden Erfahrungen der Sommerfachreise mit Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages und der Bauministerin. So groß die unterschiedlichen Herausforderungen auf den stark ausdifferenzierten Wohnungsmärkten im Land schon damals waren, innerbhalb kürzester Zeit haben sie sich vervielfacht. Schrumpfungstendenzen in den ländlichen Regionen und ein sehr angespannter Markt mit einem großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in den Schwarmstädten waren schon bekannt, nun kommen gleichzeitig ein enormer Bedarf an Obdach für die Erstaufnahme sowie an Wohnraum für die mittel- und langfristige Integration derjenigen, die als anerkannte Asylbewerber dauerhaft bleiben werden, hinzu.
Doch Reker erinnerte auch an Zeiten des programmatischen Wohnungsbaus in der Vergangenheit. Sie wurden von Zuwanderungswellen und gesellschaftlichen Umbrüchen angestoßen und haben positiv zur Entwicklung der Städte beigetragen: Die Gründerzeit im ausgehenden 19. Jahrhundert ebenso wie die Wohnungsbauprogramme der 1920er und 1950er Jahre. Er rief die Festrednerin des Abends, Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen, dazu auf „Mittel der Wohnungsbauförderung und des Flüchtlingsprogramms zusammen zu verwenden. Die so entstehenden Wohnungen sollten allen kostensensiblen Nutzergruppen offenstehen, Zuwanderern wie Einheimischen“.
Zahlreiche Vertreter des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, LBB, beim Empfang vor dem Zentrum Baukultur.
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Karin Stock vom Verein Vis-à-Vis aus Mainz im Gespräch mit dem pfälzischen Landtagsabgeordneten und kulturpolitischen Sprecher der SPD, Manfred Geis.
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Dr. Bettina Freimund-Haller, Vorsitzende Richterin am Berufsgericht für Architekten, und Rechtsanwalt Valentin Fett beim Empfang.
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Daniel Köbler, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen, mit dem Ehrenpräsidenten der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Günther Franz, und Finanz- und Bauministerin Ministerin Doris Ahnen in geselliger Runde.
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Karin Stock, Frau Will und Thomas Will, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen.
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Brigitte Erzgräber, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur mit Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und Dr. Roswitha Kaiser, der neuen Landeskonservatorin Rheinland-Pfalz.
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Susanne Hannes und Bianca Klein, Ministerium der Finanzen, beim Empfang.
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Doris Ahnen nahm den Ball auf. Sie verwies zunächst auf die gemeinsamen Projekte, die das Land zusammen mit der Architektenkammer durchführt. Der Kammer attestierte sie: „Sie leisten einen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen, qualitätsvollen Entwicklung der gebauten Lebens- und Siedlungsräume und sind wichtiger Bestandteil einer aktiven Wirtschafts- und Strukturpolitik.“ Mit der Architektenkammer wolle sie, so die Ministerin, einen Mehrwert für die Menschen in unserem Land erarbeiten und einen konkreten Beitrag für die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung von Rheinland-Pfalz leisten.
Kammerpräsident Gerold Reker rief dazu auf, sofort viel Kraft in eine Wohnungsbauoffensive zu investieren.
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Barbara Schleicher-Rothmund, die Vizepräsidentin des Landtages, nahm Reker Anstoß auf. Sie sah in den Kammern als berufsständischen Körperschaften gute Instrumente, gesellschaftliche Aufgaben zu lösen.
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Ruth Ratter, Mitglied des Landtages Rheinland Pfalz mit Thomas Wansch, dem haushalts- und finanzpolitischen Sprecher der SPD Landtagsfraktion und Roswitha Sinz, Abteilungsleiterin im VdW Rheinland Westfalen e.V.
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Thomas Dang, Sprecher der Kammergruppe Mainz/Mainz-Bingen mit Holger Basten, dem Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung LBB.
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Aufmerksames Publikum bei der Begrüßungsrede von Kammerpräsident Gerold Reker. "Menschen brauchen Wohnungen - keine Behälter", so seine These. Reker forderte zu einem neuen programmatischen Wohnungsbau auf.
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Unter den Zuhörern Prof. Julius Niederwöhrmeier, Hochschule Mainz, und Ernst Wolfgang Eichler, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz.
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Vor dem Zentrum Baukultur die zahlreichen Gäste des Abends.
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Friedrich Roeingh, Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung Mainz, im Gespräch mit Prof. Dr. Salvatore Barbaro, dem Staatssekretär im Ministerium der Finanzen.
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Katrin Eder, Dezernentin der Stadt Mainz für Umwelt und Verkehr, und die Mainzer Baudezernentin Marianne Grosse zusammen beim Fest.
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Katrin Eder, Mainzer Umwelt- und Verkehrsdezernentin, Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser, die Mainzer Baudezernentin Marianne Grosse und Kulturstaatssekretär Walter Schuhmacher.
Foto: Kristina Schäfer Mainz
Entspannte Gespräche unter den Gästen des Sommerfestes.
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Thomas Wansch, haushalts- und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Denis Alt, MdL, und Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen im Gespräch.
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Lösungskompetenz berufsständischer Selbstverwaltung
Die Landtagsvizepräsidentin Barbara Schleicher-Rothmund hatte zuvor in ihrer Rede an die gesellschaftliche Funktion der Kammern erinnert. Sie gab sich zuversichtlich, dass das Instrument der berufsständischen Selbstverwaltung gerade in den Freien Berufen geeignet sei, Zukunftsfragen zu bewältigen und sagte Unterstützung des Parlamentes bei der Sicherung adäquater Rahmenbedingungen zu.
Sie nahm damit einen anderen Anstoß aus Rekers Rede auf, der neben den drängenden Fragen der Wohnraumversorgung auch die Beibehaltung besonderer Vergabevorschriften für planerische Leistungen und die Verteidigung der HOAI im gegen die Bundesrepublik anhängigen Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU-Kommission angemahnt hatte.
Die drei kurzen Ansprachen lieferten reichlich ernsten Gesprächsstoff, dennoch fand man im Lauf des Abends auch zum lockeren Austausch mit viel guter Laune und dem Fazit, dass gemeinsames Handeln nötig sei. Gespräche mit dem Ministerium, wie schnelle Ansätze für neuen Wohnraum zu finden seien, sind inzwischen angelaufen.
Landschaftsarchitekt Klaus Bierbaum und Generaldirektor Thomas Metz, GDKE.
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Architekt Paul Kneip mit Dr. Ulrich Link, einem Vorstand der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz - ISB, und dem Präsidenten des Baugewerbeverbandes Frank Dupré vor dem Buffet.
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Vizepräsidenten unter sich: Ernst Eichler, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Ulrich Steinbach, Vizepräsident des Rechnungshofes Rheinland-Pfalz.
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Johannes Krämer, Dezernent für Bau- und Kunstwesen des Bistums Mainz, und Dr. Roswitha Kaiser, Landeskonservatorin im Gespräch bei einem Glas Wein.
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Trotz der kühlen Temperaturen ließen sich die Gäste das Waffeleis schmecken.
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Tête-à-tête der IHK, der Architektenkammer, des Finanzministeriums und der ISB vor dem Zentrum Baukultur.
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Die Musiker vor dem Zentrum Baukultur.
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Dr. Gerald Lipka, Geschäftsführer des Landesverbandes Freier Wohnungsunternehmen, Reiner Richarts, Vorsitzender des Bauforums Rheinland-Pfalz, und Peter Schermuly, InformationsZentrum Beton GmbH.
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Nicht nur Mainzer, auch Koblenzer Architekten kamen zum Sommerfest in den Brückenturm.
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Bis auf die letzte Kugel aufgeschleckt: Das Eis aus der Mainzer Neustadt.
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Fröhliche Stimmung bis in den Abend.
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Die Gäste genießen sichtlich das Sommerfest.
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Zur Begrüßung der Gäste gab es Aperol als Aperitif gereicht.
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Unter der Bücke lässt sich´s feiern.
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Archivbeitrag vom 22. September 2015