Die Landesgartenschau 2027 findet in Neustadt an der Weinstraße statt. Das Gartenschauareal im Osten der Stadt erstreckt sich zwischen Landwehrstraße und Branchenweilerhofstraße und wird nördlich und südlich vom Rehbach bzw. vom Speyerbach eingerahmt. Im Zuge der Entwicklung einer neuen Sportlandschaft auf dem ehemaligen VfL-Gelände und Hartplatz soll ein Sportpavillon entstehen, der als Umkleide für den Vereinssport sowie als überdachter, halböffentlicher Aufenthaltsort mit Außentoiletten fungiert. Gestaltungsvorschläge lieferte nun ein nichtoffener Realisierungswettbewerb.
12. Februar 2025
Sportpavillon
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Visualisierung: Studio Behnecke, Hamburg
1. Preis
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Visualisierung: Studio Behnecke, Hamburg
Der Siegerentwurf von Studio Behnecke (Hamburg) sieht einen kompakten, dreigliedrigen Baukörper vor, der sich selbstbewusst in der Sportlandschaft positioniere. Die Ausprägung des Daches verleihe dem Pavillon eine skulpturale Komponente, so das Preisgericht. Die Eingangsbereiche mit langen Sitzbänken sind an den inneren Knickpunkten angeordnet und bieten Aufenthaltsqualität. Die Räume werden durch Einbaumöbel bestmöglich ausgenutzt. Die Jury lobte die vertiefte Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung und den Themen Freiraum und Sport. Auch die Idee, das lokale Handwerk beim Bau des Gebäudes im Sinne des C2C-Gedankens einzubeziehen, wurde ausdrücklich begrüßt. Mit dem Pavillon im Park und seinen drei nahezu gleichen Seiten gelinge es den Verfassern, einen Baukörper zu entwickeln, „der sowohl zur Gartenschau ein Highlight als auch in der langfristigen Nutzung ein qualitätsvoller Anziehungspunkt für den Sportpark werden kann“.
2. Preis
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Visualisierung: NEYCKEN JANISLAWSKI ARCHITEKTEN, Aachen
Ein zweiter Preis ging an NEYCKEN JANISLAWSKI ARCHITEKTEN (Aachen). Der Pavillon in Holzrahmenbauweise ist geschickt am Rad- und Gehweg positioniert und bildet einen großen Freiraum nach Norden und Westen hin aus. Dank seiner heterogenen Formgebung präsentiere sich das Gebäude von allen Seiten spannungsvoll. Die Grundrissfigur ist zweiteilig aufgebaut, wobei die Räume größtenteils an eine zentrale Durchwegung anschließen: Im Ostteil befinden sich Duschen, Umkleiden, WCs und Technik, im Westteil die übrigen Räume. Die öffentlichen WCs sind am südlichen Entree angeordnet. Besondere Qualität attestierte die Jury dem nach Norden zu drei Seiten aufspannenden Multifunktionsbereich mit Besprechungsteil, der durch Trennwände in der Größe variiert werden kann. Das Gebäude mit klarer Adressbildung an der Ostfassade wird von einer Holz-Lamellenstruktur umhüllt. Eingeschnittene Fassadenteile an den Ein- und Ausgängen mit Sitzmöglichkeiten werden durch einen kräftigen, gelben Farbton betont.
Anerkennungen
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Visualisierung: HPA + architektur, Köln
Mit einer Anerkennung würdigte die Jury die Arbeit von HPA + architektur (Köln). Die Verfasser präsentieren einen richtungslosen Kreis als freistehender Solitär mit Dachneigung. Die feingliedrige Fassade mit Einschnitten sowie die Gliederung der Grundform durch einen offenen Flur wurden gelobt. Die Konstruktion als Holzständerbau mit Lehmbauplatten für die Innenverkleidung wurde im Sinne des Cradle to Cradle Gedankens positiv bewertet.
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Visualisierung: Sven Wiebe Architekten, München
Ebenfalls mit einer Anerkennung wurde der Entwurf von Sven Wiebe Architekten (München) ausgezeichnet, der einen wichtigen Beitrag zu den Themen Einfachheit und Reduktion darstelle. Der langgestreckte Baukörper mit dreiseitig umlaufendem Laubengang orientiert sich parallel zum Multifunktionsfeld und bildet einen Kontrapunkt zur Anordnung der sonstigen Sportplätze. Den C2C- und Nachhaltigkeitsgedanken aufgreifend setzt der Entwurf auf den nachwachsenden Rohstoff Holz. Durch die reduzierte Materialität und den durchgehenden Gestaltungsduktus erscheine der Kubus mit auskragendem Walmdach wohltuend ruhig, so das Juryurteil.