19. Oktober 2011

Wettbewerb Landesgartenschau Landau entschieden

Die Jury unter Vorsitz von Professor Hermann Brenner hat fünf Preise und drei Anerkennungen vergeben. 

Das Wettbewerbsgebiet in Landau umfasst das stadtnahe Areal der ehemaligen französischen Kaserne „Estienne-Foch“ und die südlich angrenzenden Flächen bis zum Naturschutzgebiet Ebenberg. Auf dem ehemaligen Kasernengelände soll ein neues Stadtquartier entstehen, das eine Verzahnung zwischen Stadt und Landschaftsraum herstellt. Das Wettbewerbsgebiet ist zudem Teil der 2014 in Landau stattfindenden Landesgartenschau (LGS). Die Jury unter Vorsitz von Professor Hermann Brenner hat fünf Preise und drei Anerkennungen vergeben.

1. Preis

A24 Landschaft, Landschaftsarchitektur GmbH, Steffan Robel und Swillus Architekten Joachim Swillus, Berlin

Die Arbeit überzeuge durch den konsequenten Einsatz einer Landschaftsachse, aus der die Planer das sich verbindende Element zwischen neuem Stadtquartier und Landschaftspark entwickelten, so die Jury. Ihr Endpunkt sei angemessen und überzeugend in seiner architektonischen Ausprägung, und die stringente Ordnung der Freiräume innerhalb des Quartiers stehe in positiver Korrespondenz zur städtebaulichen Figur. Sowohl die Gliederung als auch die räumliche Fassung des Quartierparks sei in seiner klaren Formensprache gelungen und der südliche Landschaftsraum überzeuge durch den reduzierten planerischen Eingriff, die Setzung von nur zwei neuen Akzenten neben der Landschaftsachse. Zusätzlich hob die Jury die gestalterische Ausprägung des ehemaligen Kohlenlagers hervor.

1. Preis: A24 Landschaft, Landschaftsarchitektur GmbH, Steffan Robel und Swillus Architekten Joachim Swillus, Berlin

2. Preis

Udo Bode, Daniel Sprenger Landschaftsarchitekten, Berlin

Die Leitidee, einer klaren Unterscheidung zwischen städtischem Raum, genutzten Landschaftsraum und Natur, überzeugte das Preisgericht. Der städtebauliche Raum sei dabei durch eine feine Hierarchie eines orthogonalen Rasters aus Boulevards und Quartierstraßen gekennzeichnet und weise einen hohen Wohnwert auf, heißt es im Protokoll. Weitere positive Aspekte seien: kleine Stadtplätze an den Enden der Achsen, die zudem unaufdringlich auf die öffentlichen Gebäude hinwiesen, ein Stadtplatz, der sich harmonisch in das Gesamtbild einfüge und geschickt einen zweiten ebenerdigen Zugang ins Quartier eröffne, sowie die Tiefgaragendecke, die einen Stadtbalkon mit Ausblick auf den Quartierspark bilde. Die Planer seien sensibel mit der Geländetopografie umgegangen, hätten die befestigten Spuren des Kohlelagers mit Attraktionen herausgearbeitet und den Birnbach als landschaftsprägendes Element eingebracht, so die Jury weiter. Die Erschließung des Gebietes sei unaufdringlich und interessant, der Aussichtspunkt am Südende der großen Parkpromenade wohlgesetzt. Insgesamt besteche die Anlage durch sorgsam gesetzte Akzente, zudem eröffneten die städtebaulichen Achsen schon für die LGS ein gut strukturiertes Grundgerüst.

2. Preis: Udo Bode, Daniel Sprenger Landschaftsarchitekten, Berlin

3. Preis

K1 Landschaftsarchitekten Kuhn Klapka, Axel Klapka und Raumzeit Gesellschaft von Architekten mbH, Gunnar Tausch, Berlin

Der Entwurf folge der Leitidee, den Süden der Stadt mit dem Landschaftsraum Ebenberg zu verbinden, so das Preisgericht. Die „Grüne Fuge“ sei gut durchgearbeitet, die Tiefgarage gekonnt integriert. Es zeige sich ein angenehmer Umgang mit der Landschaftsrampe und die sie überlagernde Achse fände durch die quer liegenden Landschaftsstufen einen angemessenen Abschluss. Die Aufenthaltsqualität im Bereich des Birnbachs werde auf diese Weise erheblich aufgewertet. Der insgesamt gelungene Entwurf zeige bildhaft die Konsequenzen der Trassenführung der Süderschließung und biete mit der folgerichtigen Anbindung des Sportparks eine vertretbare Lösung.

3. Preis: K1 Landschaftsarchitekten Kuhn Klapka, Axel Klapka und Raumzeit Gesellschaft von Architekten mbH, Gunnar Tausch, Berlin

4. Preis

Möhrle und Partner Landschaftsarchitekten, Prof. Hubert Möhrle und Lamott+Lamott Architekten, Prof. Ansgar Lamott und LS Architektur | Städtebau, Prof. Leonhard Schenk, Stuttgart

Die Planer differenzierten das Gartenschaugelände in drei Abschnitte, so die Jury: in die urbane Wohnbebauung mit markantem Abschluss zur Bahntrasse in Form eines Pergolen überstellten Wegeabschlusses, den in freien Formen gestalteten Landschaftspark mit seinem feinen Wegenetz und dem Naturschutzgebiet, in den ein markanter Panoramaweg überleite. Als eine Transformation der Festungskante grenze dieser den Landschaftspark vom Naturschutzgebiet ab. Positiv bewertete die Jury, dass der Landschaftsraum nicht mit Fremdformen überfrachtet worden sei und ein System schmaler Pfade vielfältige Möglichkeiten biete, den Landschaftsraum zu erleben. Insgesamt stelle der Beitrag einen sehr angemessenen und differenzierten Vorschlag dar, der sich wie selbstverständlich in die vorhandene Situation einfüge. Allerdings beständen Zweifel, ob die erkennbare Qualität noch nach dem Bau der geplanten Südtangente erhalten bliebe. Seite 

4. Preis: Möhrle und Partner Landschaftsarchitekten, Prof. Hubert Möhrle und Lamott+Lamott Architekten, Prof. Ansgar Lamott und LS Architektur | Städtebau, Prof. Leonhard Schenk, Stuttgart

5. Preis

Stefan Fromm, Landschaftsarchitekt und Hähnig Gemmeke Architekten, Mathias Hähnig, Martin Gemmeke, Dettenhausen / Tübingen

Der Entwurf stelle eine gelungene Fortführung der Planungsansätze dar, die Integration der Ausstellung sei hervorragend gelöst, urteilte die Jury. Die Planer teilten den Parkbereich in drei Abschnitte, dies sei schlüssig und nachvollziehbar und der Wohn- sowie der Sportpark bildeten eine qualitativ hochwertige und platzsparende Fortführung der gewünschten Anbindung der Stadt an die Landschaft. Alle funktionalen Anforderungen seien gut erfüllt, insbesondere die Ausstellungsthemen und die logistischen Notwendigkeiten der Gartenschau gut verortet und die Beiträge vielfältig und prägnant. Mit der Platzsituation im Osten erhielte die Promenade einen guten Anfangspunkt und die Brücke Ost eine städtebaulich gelungene Anbindung. Die architektonischen Elemente seien insgesamt zeitgemäß und gut entworfen.

5. Preis: Stefan Fromm, Landschaftsarchitekt und Hähnig Gemmeke Architekten, Mathias Hähnig, Martin Gemmeke, Dettenhausen / Tübingen

Anerkennung

Hans-Peter Schmitt, Landschaftsarchitekt + Stadtplaner und Phillip Dury, Stephani Hambsch, Architekten, Annweiler / Landau

Positiv bewerteten die Preisrichter, die Betonung der modifizierten Bebauungsstruktur, die eine wohltuende Flexibilität schaffe. Pergolen und Randweg entlang der südlichen Quartiersgrenze trügen zur räumlichen Fassung bei, ohne dass es einer Bebauung bedürfe, der stadtseitige Zugang zum Quartier zeige eine interessante barrierefreie Anbindung und die vorgesehene Nutzungskonzeption könne bei Realisierung der Süderschließung erhalten bleiben. Mit Ausnahme der Baufelder wären auch die Daueranlagen bereits zur LGS in ihrer endgültigen Ausgestaltung herzustellen, es entständen nur untergeordnete Rückbaukosten. Seite 

Anerkennung: Hans-Peter Schmitt, Landschaftsarchitekt + Stadtplaner und Phillip Dury, Stephani Hambsch, Architekten, Annweiler / Landau

Anerkennung

POLA Landschaftsarchitekten, Jörg Michel und Rüdiger Baumann, Architekt, Berlin

Die Jury würdigte, die Ausbildung der Ost-Westpromenade in Baumsequenzen. Der zentrale Grünzug werde durch zwei bauliche Pole klar gefasst und der ruhige, freigelassene Innenraum biete Platz für multifunktionale Freiraumnutzung.

Anerkennung: POLA Landschaftsarchitekten, Jörg Michel und Rüdiger Baumann, Architekt, Berlin

Anerkennung

ernst+partner Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft, Stefan Jacobs und WW+ architektur + management sàrl, Jörg Weber, Luc Wagner, Trier / Esch-sur-Alzette (L)

Der Entwurf unterscheide in den architektonisch geprägten, städtischen Bereich im Norden und den deutlich landschaftlicher gestalteten, südlichen Abschnitt. Die vorgeschlagene Baumpflanzung in den Straßenräumen bezeichnet die Jury als differenziert und angemessen. Eine zentrale Rolle nehme der vom Quartiersplatz ausgehende Park ein, dessen barcodeartige Beetstruktur die westliche Seite markant präge. Die geplante Südtangente füge sich fast selbstverständlich in den geplanten Landschaftsraum ein. Sämtliche Maßnahmen seien angemessen und gut proportioniert. 

Anerkennung: ernst+partner Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft, Stefan Jacobs und WW+ architektur + management sàrl, Jörg Weber, Luc Wagner, Trier / Esch-sur-Alzette (L)

Engere Wahl

hofmann_röttgen Landschaftsarchitekten, Heike Röttgen und radius-architekten, Susanne Winkler, Horst Gralle, Limburgerhof / Neustadt

Die grundsätzliche Raumfolge von Nord nach Süd mit Stadtbalkon, Nordpark und Südpark, welche nach Süden hin immer extensiver ausgebildet wird, ist nachvollziehbar.