Eine nachhaltige Gesellschaft braucht Suffizienz
Trotz energieeffizienter Gebäude und Geräte steigt unser Energiebedarf stetig an, da wir immer mehr Fläche und Geräte beanspruchen. Allein die Wohnfläche pro Person ist in den letzten 60 Jahren von zehn auf rund 45 Quadratmeter angestiegen. Nur mit effizienten Technologien und dem Einsatz regenerativer Energien allein lassen sich die nötigen CO2-Einsparungen nicht erreichen. Ein Umdenken im Verhalten muss darüber hinaus erfolgen, denn nur mit Genügsamkeit und dem Hinterfragen von Lebensgewohnheiten lassen sich die Klimaziele bis 2050 erreichen.
Die meisten Bewertungs- und Anreizsysteme zum Energiesparen abstrahieren heute vom Menschen und seinem persönlichen Verhalten, ein nutzerabhängiger Weg zum Energiesparen fehlt. Wir alle konsumieren immer mehr und viele Einsparerfolge werden durch den parallel steigenden Verbrauch, beispielsweise von Wohnfläche, sofort aufgezehrt.
Einerseits muss Effizienz weiter gestärkt werden, auf der anderen Seite müssen Mittel gefunden werden, wie Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen insgesamt gesenkt werden können. Zürich zum Beispiel hat sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Verbrauch pro Bewohner und Jahr von über fünf Tonnen im Jahr 2008 bis 2050 auf eine Tonne zu reduzieren. Gebäude spielen bei dieser ehrgeizigen Strategie eine wichtige Rolle. Dabei geht Zürich bereits von einer vergleichsweise geringen CO2-Last aus: Frankfurt und Darmstadt etwa lagen in einer Vergleichsstudie von zehn Städten in Deutschland und in der Schweiz 2008 bei rund zehn bis elf Tonnen CO2-Ausstoß.