12. April 2018

Angestellte + Beamte = kompetente Vielfalt

Julia Holzemer-Tabo
Foto: Heike Rost, Mainz

Vorstandsmitglied Julia Holzemer-Thabor geht in der Mai-Ausgabe des Deutschen Architektenblattes (DAB) der Frage nach: In welchen Berufen arbeiten eigentlich die angestellten und beamten Kammermitglieder?

Rund 50 Prozent aller Mitglieder der Architektenkammer Rheinland-Pfalz sind angestellt oder beamtet. In welchen Berufszweigen arbeiten sie eigentlich? Ein Blick hinter die Zahl:

Wie eine Studie der Hommerich Forschung nahe legt, arbeitet rund die Hälfte der angestellten Architektinnen und Architekten in freien Büros und etwa 30 Prozent sind im öffentlichen Dienst beschäftigt. Neben der Planung und Bauüberwachung übernehmen sie dort auch Bauherrenfunktionen und verantworten das kommunale Gebäudemanagement. Sie sind aber auch in hoheitliche Aufgaben eingebunden und nehmen die Kontrollfunktionen für die Belange des Hochbaus und der Stadtplanung wahr.

Die verbleibenden rund 20 Prozent der angestellten Architekten arbeiten gemäß der Studie in der freien Wirtschaft bei Bauträgergesellschaften, in der Bauindustrie, in der Immobilienwirtschaft, bei Banken und Versicherungen.

Das Berufsbild der angestellten Stadtplanerinnen, Innen- und Landschaftsarchitektinnen ist ebenso vielfältig. Stadtplaner sind sowohl in freien Büros, als auch im öffentlichen Dienst beschäftigt, hier häufig in den kommunalen Planungsämtern. Ihr Aufgabenspektrum umfasst die gesamte Stadtplanung von der Stadtentwicklung und Verkehrsplanung bis zu den übergeordneten Planungen der Bebauungs- und Flächennutzungspläne. Sie sind verantwortlich für die Entwicklung unserer Städte.

Angestellte und Beamte sichern mit ihren Tätigkeiten und ihren Funktionen die Qualität des Bauens.

Auch Landschaftsarchitekten sind in freien Büros oder im öffentlichen Dienst angestellt. Dort arbeiten sie meist in den Fachbereichen Umwelt, Grünflächen oder Stadtplanung. Angestellte Innenarchitekten sind häufig bei Laden- und Messebaufirmen oder in den Entwicklungsabteilungen der Möbelhersteller beschäftigt.

Darüber hinaus gibt es auch noch die Kollegen in ungewöhnlichen Berufsfeldern. Sie arbeiten als Softwareentwickler, bei Verbänden, in der Lehre und Forschung, als Reiseführer, Blogger, bei Film und Fernsehen.

Insgesamt bringen sich die Angestellten und Beamten mit hoher Kompetenz und viel Erfahrung in die vielfältigen Fragen unseres Berufes ein. Sie sichern mit ihren Tätigkeiten und in ihren Funktionen die Qualität des Bauens und leisten ihren wichtigen Beitrag für die gebaute Umwelt und die Baukultur. Von dieser Vielfalt profitieren alle – die Bürger und der gesamte Berufsstand.

 

Archivbeitrag vom 12. April 2018