Hotels werben immer öfter mit guter, zeitgemäßer Architektur. Eine wesentliche Rolle dabei spielt der Holzbau. Von der Natur inspiriert erstrahlen Lobbys und Restaurants, aber auch Hotelzimmer in Holz. Der nachwachsende Baustoff versprüht eine ganz besondere Wärme und Gemütlichkeit. Er schafft ein gesundes Raumklima sowie eine Wohlfühlatmosphäre für die Hotelgäste. Die Qualitäten des modernen Holzbaus, zu denen kurze Bauzeiten und eine neutrale CO2-Bilanz zählen, können die Kosten senken und ziehen neue, umweltbewusste Gäste an.
07. Oktober 2019
Architektur macht Gäste
Innovativ, ökologisch, nachhaltig – Holz ist der Baustoff der Zukunft. Das gilt insbesondere auch für die Hotellerie und Gastronomie, denn Holz schafft eine besondere Wärme und Gemütlichkeit.
Nicht nur in der Schweiz, in Österreich und Südtirol, auch hierzulande bereichern immer mehr Holzbauten die Hotellandschaft. Eines davon, das Apartmenthotel „QUARTIER“ der Beer Bembè Dellinger Architekten aus Greifenberg, steht in Garmisch Patenkirchen: Ein zeitgenössischer Komplex aus Holz und Beton, dessen Dachformen die Bergwelt widerspiegeln, schließt an die historische Villa Friedheim an. Die Apartments bestehen komplett aus unbehandeltem Fichtenholz und vermitteln ein einzigartiges Raumgefühl; großzügige Fenster geben den Blick auf die atemberaubende Berglandschaft frei.
Auch in Rheinland-Pfalz findet der Trend zunehmend Nachahmer. Einer, der bereits vor 30 Jahren auf Holz setzte, ist der Hotelier und Sternekoch Hans Stefan Steinheuer. Bei Umbau und Erweiterung seines Landgasthofes in Heppingen durch Architekt Hans Jürgen Mertens hat er sich bewusst für den ressourcenschonenden Rohstoff entschieden, um ein unvergleichliches Ambiente für seine Gäste zu schaffen.
Ich möchte die Dinge zusammenbringen, die füreinander geschaffen sind, wie gute Architektur und eine ausgezeichnete Küche.
Holz findet sich nicht nur im Neubau des Landhauses in der Fassaden- und Innenraumgestaltung wider, sondern auch im 2*-Restaurant. Im Zuge der Modernisierung erhielt eine Längsseite des Gastraumes eine Wandverkleidung aus dunklem Kirschholz; die Möbel sind aus Holz. In der traditionellen „Poststube“ steht ebenfalls das natürliche Material im Vordergrund. Dank der sensiblen Ergänzung fehlender Vertäfelungen blieb ihr ursprünglicher Charakter erhalten.
Architektur macht Gäste, indem sie die Bedürfnisse und Wünsche ihres Klientels kennt.
Beide Best-Pracitce-Beispiele wurden im Rahmen der Fachtagung „ARCHITEKTUR MACHT GÄSTE: Gut übernachten im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal“ am 20. November in der Stadthalle Boppard vorgestellt. Zudem diskutierten Experten wie Architekten und Hoteliers, wie die Kombination aus guter Architektur, dem Einsatz des regenerativen Baustoffes Holz und Landschaftseinbindung gelingen kann. An vier Thementischen konnten sich die Teilnehmer informieren über Fördermöglichkeiten für Hoteliers (Folker Gratz, ISB) sowie die Themen Architektur macht Gäste (Laura Schmidt, HS München), Baukultur im Hotelbau (Hans Stefan Steinheuer, Hans Jürgen Mertens) und Hotelbau mit Holz (Felix Bembé).
Die Fachtagung wurde vom Landesbeirat Holz Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz veranstaltet.
Archivbeitrag vom 7. Oktober 2019