02. Mai 2013

Architekturpreis Wein 2013 verliehen

Der dritte Architekturpreis Wein, bundesweit ausgelobt vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, dem Deutschen Weinbauverband und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz wurde an vier Projekte verliehen.

Wein + Architektur ist als Thema in der Öffentlichkeit angekommen. Immer mehr Winzer schaffen mit anspruchsvoller Architektur ein der Qualität ihrer Weine angemessenes Umfeld für Produktion, Präsentation und Degustation. Weinliebhaber wollen Genuss von Anfang an und erwarten ein entsprechendes Ambiente bei ihrem Besuch der Weingüter. Der dritte Architekturpreis Wein, bundesweit ausgelobt vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, dem Deutschen Weinbauverband und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz wurde am Donnerstag, dem 25. April in Stuttgart an insgesamt vier Projekte in Bermersheim (Rheinhessen), Bernkastel-Wehlen (Mosel), Gellmersbach (Württemberg) und Longuich (Mosel) verliehen. Neben den Preisen gingen sechs Auszeichnungen und vier Anerkennungen quer durch Deutschland an die Winzer und ihre Architekten. Einen Sonderpreis erhielten Professoren und Studierende der Universität Kaiserslautern.

„Wein und Architektur können sich so harmonisch ergänzen wie ein gelungenes Cuvée, dies haben die Preisträger eindrucksvoll bewiesen“, sagte die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Ulrike Höfken anlässlich der Preisverleihung im Rahmen der INTERVITIS in Stuttgart. Sie lobte den Mut der ausgezeichneten Weinbaubetriebe, architektonisches Neuland zu betreten und damit frischen Wind in alte Weinbautraditionen zu bringen. Höfken zeigte sich überzeugt davon, dass auch Kunden und Gäste dieses außergewöhnliche Engagement schätzen und sich solche, teilweise sehr hohen Investitionen auszahlen.

Norbert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, zeigte sich beeindruckt von der mittlerweile in allen Anbaugebieten zu beobachtenden Verstetigung der Entwicklung, in Weinbaubetrieben Neu-, Um- und Erweiterungsbauten zielgerichtet in der Verbindung Funktionalität und Ästhetik anzugehen. „Da viele Betriebe ähnliche Investitionen beabsichtigen, ist von einem weiteren Fortgang dieser positiven Entwicklung auszugehen“, so die Erwartung des DWV-Präsidenten.

Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und Mitglied der Jury, sah in den nominierten Projekten den Beweis, „dass sich durch die seit 2005 durchgeführten Symposien und dem nun schon dritten Architekturpreis Wein einiges bewegt hat.“ Schlecht zu bauen, so Reker weiter, könne sich heute beinahe kein Weinbaubetrieb mehr leisten. „Zeitgenössisches Bauen in der Weinwirtschaft kann zugleich sinnlich aufgeladen, ästhetisch und funktional wie energetisch vorbildhaft sein“, das zeigen die Preisträger eindrucksvoll. Wie sehr Bau- und Weinkultur harmonieren und dadurch auch den Tourismus fördern, hatten schon die ersten beiden Wettbewerbe gezeigt. Regelmäßig sorgten die prämierten Projekte aus allen deutschen Anbaugebieten für Aufmerksamkeit und fanden Nachahmer - ein durchaus erwünschter Effekt. Denn allen drei Auslobern geht es mit dem Preis erklärtermaßen um eine Stärkung des ländlichen Raums und seiner Ertragskraft durch eine konsequent auf Qualität ausgerichtete Arbeit. Eine Aufgabe für die nächsten Jahre wird in der energetischen Sanierung manchen Betriebes liegen.

Im September 2012 hatten das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, der Deutsche Weinbauverband und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz den Architekturpreis Wein nach 2007 und 2010 zum dritten Mal ausgelobt. Die nun bekannt gegebenenen Preise, Auszeichnungen, Anerkennungen und der Sonderpreis wurden durch eine Fachjury mit Vertretern aus der Architektur- und der Weinszene ausgewählt.

Preise

  • Weingut Neef-Emmich, Bermersheim/Rheinhessen
    Architekturbüro Winfried Klein, Budenheim
  • Weingut Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen/Mosel
    Architekturbüro Lukas Baumewerd, Köln
  • Weingut Leiss, Gellmersbach/Württemberg
    Architekten Michael Egger und Benjamin Miatto, Bregenz/Vorarlberg
  • Winzerhäuser des WeinKulturgutes Longen-Schlöder, Longuich/Mosel
    Architekt Matteo Thun, Mailand, mit Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel und Landschaftsarchitekt Johannes Cox, HKK, Frankfurt

Sonderpreis

  • experimentelles Weinbergshaus, Wörrstadt/Rheinhessen
    Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen, Universität Kaiserslautern, Entwurf: Dipl.-Ing. Christoph Perka

Auszeichungen

  • Weingut Abril, Bischoffingen/Kaiserstuhl
    Innenarchitekt Wolfgang Münzin, Flein
  • Weingut von Winning, Deidesheim/Pfalz
    Landschaftsarchitekten Hofmann & Röttgen, Limburgerhof und Architekt Matthias Henrich, Speyer
  • Wasems Kloster Engelthal, Ingelheim/Rheinhessen
    Willi Hubor, Mettendorf, Hille Architekten, Ingelheim, Innenarchitektin Cornelia Schroff-Graf, Gottmadingen
  • Rebschule, Neustadt an der Weinstraße/Pfalz
    Architektin Christiane Jeromin, Bobenheim-Roxheim Lanz.Wein, Nonnenhorn/Bodensee Architekt Stefan Robanus, Stuttgart
  • Vinothek Poss, Windesheim/Nahe
    Innenarchitekt Heiko Gruber, i21 Planungsbüro, Rüdesheim/Nahe

Anerkennungen

  • wineBANK, Eltville-Hattenheim/Rheingau
    Architekten smp Mühlhause, Freimuth & Partner, Oestrich-Winkel
  • Vinoteck Mack & Schühle AG, Owen/Teck
    Architekt Udo Neugebauer, Weilheim/Teck
  • Domäne Avelsbach, Trier/Mosel
    LBB - Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz, Niederlassung Trier mit Frieß + Moster Architekten, Neustadt, und Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel
  • Weinmanufaktur Untertürkheim/Württemberg
    Innenarchitekt Wolfgang Münzing, Flein

   

Archivbeitrag vom 2. Mai 2019