Frau Karg, Sie haben sich für eine Karriere im öffentlichen Dienst entschieden. Was waren Ihre Gründe dafür?
Bereits während meines Studiums der Raum und Umweltplanung an der TU Kaiserslautern hat mir das Zusammenspiel von Planung und Recht besonders gefallen. Nach ersten Arbeitserfahrungen in Stadtplanungsbüros habe ich dann ein zweijähriges technisches Referendariat in der Fachrichtung Städtebau absolviert. Das bot noch einmal eine fachliche Vertiefung insbesondere im Baurecht - dadurch ergab sich einfach eine Orientierung zum öffentlichen Dienst.
Sind Sie zufrieden mit Ihrer Wahl?
Ja! Die stadtplanerischen Aufgaben und Themen innerhalb einer Stadt sind sehr vielfältig. Gerade in einer kreisfreien Stadt sind auch viele Dienststellen anderer Fachrichtungen direkt vor Ort, was bei komplexen Projekten ein Vorteil ist. In Worms bin ich nun seit gut drei Jahren und betreue hier unterschiedliche Bebauungsplanverfahren. Neben anderen interessanten Projekten kümmere ich mich u.a. intensiv um ein Projekt im Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" und bin für die Bauaufsicht mit verantwortlich.
Hatten Sie diese Bandbreite und Entwicklungsmöglichkeiten erwartet?
Zugegeben, direkt nach dem Diplom war der öffentliche Dienst zunächst nicht mein Ziel. Aber insbesondere das Referendariat als Voraussetzung für den höheren Dienst hat die Vielfalt der Aufgaben gezeigt und bietet sehr gute Möglichkeiten für jegliche Art von Führungsposition. Und in den inzwischen mehr als 15 Jahren im öffentlichen Dienst kamen immer wieder neue Themen hinzu. Sehr positiv ist, dass viel Wert auf fachliche Fortbildung gelegt wird.
Derzeit nehme ich außerdem an einem internen Förderprogramm der Stadt Worms teil, das angehende Führungskräfte gezielt unterstützt. Das Programm besteht aus mehreren umfangreichen Schulungen zu Themen wie Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Moderation und beinhaltet auch eine Hospitation in einer anderen Verwaltung oder Organisation, um deren Strukturen und Abläufe kennenzulernen. Als Mitglied der Vertreterversammlung habe ich mich entschieden, die Arbeit der Landesgeschäftsstelle der Architektenkammer aus einer neuen Perspektive zu erleben, was spannend und sehr informativ war.
Archivbeitrag vom 12. April 2018