17. Januar 2007

Dr. Hans H. Heydorn mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Der langjährige Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Dr.-Ing. Hans H. Heydorn wurde für seine Verdienste um die Baukultur in Rheinland-Pfalz und den Berufsstand mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Im festlichen Rahmen der Abtei Rommersdorf hat Finanzminister Prof. Dr. Ingolf Deubel im Dezember 2006 das Bundesverdienstkreuz an den Dierdorfer Architekten Dr. Hans H. Heydorn verliehen. Heydorn, so hob Deubel in seiner Ansprache hervor habe mit seinem umfassenden Einsatz für die Baukultur nicht nur über viele Jahre hinweg das berufspolitische Bild der Architektenkammer Rheinland-Pfalz mit geformt, er habe auch als Dozent an der Fachhochschule Koblenz seine Ideen mit Engagement und Tatkraft weitergegeben. Die Menschen der Region verdankten Heydorn, so der Minister weiter, Gebäude, mit denen sie sich identifizieren könnten.

Kammervizepräsiden Stefan Musil betonte die freundschaftliche Verbindung zum Geehrten und überbrachte die Glückwünsche des Kammerpräsidenten Günther Franz. Musil würdigte Heydorn, der seit 2001 Ehrenmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz ist, als väterlich-kollegialen Freund, dessen berufspolitisches Engagement nie nachgelassen hat, weder bei der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, noch im BDA. Zahlreichen gemeinsamen Autofahrten aus dem Westerwald nach Mainz, immer ausgefüllt waren mit anregenden Gesprächen über berufspolitische Themen, Architektur und Gestaltungsfragen rief Musil in Erinnerung.

Nach Studium, Diplom und Promotion an der RWTH Aachen lebt und arbeitet Dr. Hans Heydorn seit 1962 als freiberuflicher Architekt in Dierdorf/Westerwald. Über einen Zeitrum von mehr als drei Jahrzehnten hat er sich in der Wahrnehmung verschiedener Ehrenämter für die Architektenschaft engagiert. Landesweit und auch regional hat er sich für die Bewahrung und Steigerung der Baukultur eingesetzt. Hervorgehoben hat er dabei immer wieder die Bedeutung von Architektur und Städtebau für die humane Gestaltung der Lebensräume.

Seit 1972 ist Dr. Heydorn Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. 1987 wurde er zum Vorstandsmitglied gewählt. In der Zeit von 1997 bis 2001 war er Vizepräsident der Kammer. Seine breit angelegten Aktivitäten hatten insbesondere die berufliche Weiterbildung wie auch die Berufsausbildung des studentischen Nachwuchses zum Gegenstand.

Als Vertreter der rheinland-pfälzischen Kollegen wurde er in den Landesausschuss der Bayerischen Architektenversorgung 1987 entsandt, dem er heute noch als stellvertretendes Mitglied angehört.

Seit 1988 ist er Mitglied des Bundes Deutscher Architekten BDA, für dessen Landesverband Rheinland-Pfalz er lange Jahre als Vorstandsmitglied tätig war. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er unter anderem die BDA-Austellung "Von Architektenhand gezeichnet" initiiert. Die Herausgabe des Architekturführers Rheinland-Pfalz 1945 - 2005 "Baustelle Heimat" hat er wesentlich mit betrieben.

 

Als Mitglied von Preisgerichten in Architektenwettbewerben, bei Wettbewerben für Staatspreise Rheinland-Pfalz sowie Bauherrenpreise vermittelte er den Zugang zu qualitätvoller Architektur und Baukultur.

Seine Erfahrungen aus der Berufspraxis setzte er als Lehrbeauftragter der Fachhochschule Ko­blenz für die Ausbildung junger Architekturstudentinnen und Architekturstudenten ein. So konnte er seine Arbeit als freiberuflicher Architekt und Erkenntnisse aus seiner Lehrtätigkeit auch in die Evaluierungskommission für die Fachhochschule Kaiserslautern einbringen. Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie das Zusammenwirken unseres baulichen Erbes mit zeitgenössischem Bauen sind Dr. Heydorn ein besonderes Anliegen. Er ist unter anderem Vor­standsmitglied im Rheinischen Verein für Denkmalschutz und Landschaftspflege RVDL sowie Mitglied im Deutschen Werkbund DWB.

Sein ehrenamtliches Engagement wurde 2001 durch die Ehrenmitgliedschaft der Architekten­kammer Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Der persönliche Einsatz von Herrn Heydorn für das Gemeinwohl geht über die berufsständischen Aktivitäten weit hinaus. So ist es ihm ein besonderes Interesse aufzuzeigen, dass Bauen immer auch Auswirkungen auf Dritte, auf Gesellschaft und auf Umwelt hat. Bauen ist für ihn nicht nur Zweckerfüllung, sondern sollte auch ästhetischen Mehrwert schaffen. Die berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit von Dr. Heydorn zielt darauf ab, in seiner ländlich ge­prägten Heimatregion mit eigenständigen und unspektakulären Qualitäten Baukultur eine Chance zu geben. Das Leben und Arbeiten im Westerwald verbindet er bestens mit Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit, fern von provinzieller Heimattümelei.

In seiner Heimatregion engagiert sich Dr. Heydorn entsprechend als Vorstandsmitglied im Ver­kehrs- und Verschönerungsverein, der Märkerschaft, Mitarbeit bei kulturellen Veranstaltungen von Stadtführungen bis zu den Dierdorfer Jazztagen, in der Partnerschaft mit Frankreich sowohl auf örtlicher als auch auf Kammerebene sowie als Initiator und Gründungsmitglied der Galerie im Uhrturm. Im kirchlichen Bereich hat er die evangelische Kirchengemeinde im Bauausschuss des Kirchenvorstandes unterstützt.

                

Archivbeitrag vom 7. Januar 2007