Der Tagungsort, dies betonte Professor Jörg Haspel, Präsident von ICOMOS Deutschland, war in zweifacher Weise idealtypisch gewählt: Zum einen ist die westdeutsche Sektion der weltweiten Denkmalschutzorganisation 1965 in Mainz gegründet worden. Darüber hinaus konnte aber auch das Mainzer Rathaus, selbst ein Werk der späten Nachkriegsmoderne und seinerseits nach mehr als 40-jährigem Wirtschaften aus der Substanz dringend sanierungsbedürftig, als Musterbeispiel dessen, woran es dem jungen baulichen Erbe der letzten Jahrzehnte fehlt, zählen.
So waren der Ratssaal und seine Tribüne von zusammen beinahe 300 Wissenschaftlern aus Forschung und Lehre, praktischen Denkmalpflegern, Architekten und Studierenden der einschlägigen Fächer eng besetzt. Die Kapazität des Zentrums Baukultur Rheinland-Pfalz reichte wie schon die des Landesmuseums am Abend zuvor gar nicht aus, die Gäste der beiden begleitenden Ausstellungseröffnungen „Mainz - ein Blick, viele Ansichten“ und „From 60 to 90 - Studentische Positionen“ zu fassen.