Unabhängig von der aktuellen Wirtschaftskrise und den Maßnahmen des Konjunkturpaketes ist Deutschland der größte Markt für Bauen und Dienstleistung in der Europäischen Union, so Finanz- und Bauminister Dr. Carsten Kühl bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als „Bauminister“ von Rheinland-Pfalz. Im Baugewerbe sowie in der Wohnungs- und Immobilenwirtschaft, so der Minister weiter, sind nach Angaben des statistischen Bundesamtes mehr als 2,5 Mio. Erwerbstätige beschäftigt. Eine Vergleichszahl dazu: In der Automobilindustrie - die zurzeit so sehr im Fokus steht - sind weniger als 1 Mio. beschäftigt.
25. September 2009
Fachtagung 9. Bauforum
Der Schwerpunkt liege inzwischen auf bestandsbezogenen Bauleistungen wie Sanierung, Instandhaltung und Modernisierung vorhandener Gebäude und Wohnungen: Tendenz zunehmend! In der Nachfrage nach neuen Formen von Wohnen, Dienstleistungen und Kultur in der Innenstadt liege ein enormes Marktpotenzial für Architekten, Ingenieure, Handwerker sowie für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Vor allem aber liege darin die Chance für attraktivere, lebenswertere Innenstädte wenn es gelingt, kreative, innovative Lösungsansätze qualitätsvoll umzusetzen, so das Bauforum.
Neben dem renommierten Berliner Stadtsoziologen Prof. Dr. Hartmut Häussermann, der die Entwicklung der Innenstädte aus dem Blickwinkel der gesellschaftlichen Veränderungen und ihrer Auswirkungen auf das Wohnen und Arbeiten betrachtete, haben sich Dr. Gerd Kühn vom Difu Berlin mit der speziellen Problematik der Einkaufscenter und Prof. Dr. Michael Uechtritz aus Stuttgart mit den rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Innenentwicklung befasst. Praxisbeispiele aus Neustadt/Weinstraße, Simmern und aus einer Studie der Wüstenrot Stiftung über verschiedene Mittelstädte Baden-Württembergs rundeten das Programm ab.
Das 9. Bauforum war eine Kooperationsveranstaltung mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz sowie dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft - RKW.
Fast genau vor 10 Jahren, am 23. August 1998, war das Bauforum als Transferstelle für innovatives Planen, Bauen und Wohnen in Mainz gegründet worden. Netzwerkpartner sind die Berufskammern, Fachverbände und das Land sowie die kommunalen Spitzenverbände und Hochschulen des Landes, die sich mit Bauthemen befassen: www.bauforum.rlp.de.
Die Innovation beim Bauen zu fördern ist das zentrale Anliegen dieses Baunetzwerks. Deshalb lobt das Bauforum aus Anlass des 10-jährigen Bestehens erstmalig den Innovationspreis „Neue Ideen für Wohnen und Arbeiten“ aus. Ziel dieser Aktion ist es, zukunftsweisende Projekte zu prämieren, die die öffentliche Diskussion anregen, neue Impulse für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geben und dazu beitragen, Bauinnovationen stärker ins Blickfeld zu rücken.
Archivbeitrag vom 25. September 2009