"Leitbild Bau"...
...ist die gemeinsame Projektion eines Zukunftsszenarios von Bundesregierung, Bauwirtschaft, Baugewerkschaft sowie Architekten und Ingenieuren. Das unter Mitwirkung der Architektenkammern zusammen mit der Bundesingenieurkammer, der Bauwirtschaft und Bauproduktherstellern erarbeitete „Leitbild Bau“ beruht auf der Koalitionsvereinbarung von 2005. Ziel von „Leitbild Bau“ (www. bmvbs.de) ist es nicht nur die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des gesamten Sektors Planen und Bauen herauszuarbeiten, sondern gleichzeitig auch ein Argument für die „Zukunftsfähigkeit der Wertschöpfungskette Bau“ zu liefern. Mit dem „Leitbild Bau“ ist eine (berufs-)politisch wichtige Integration der Planung in den gesamten Wertschöpfungsprozess Bau herausgestellt. Grundgedanke ist, dass alle am Bau Beteiligten ihre Kräfte sammeln und durch stärkere Kommunikation bei Planung und Bauabwicklung zu einer mängelfreien Bauleistung beitragen. Mehr Kommunikation ist angesagt bis hin zur Umsetzung von BAUTeam-Modellen, wie es die Architektenkammer Rheinland-Pfalz mit Baugewerbeverband und Handwerkskammer Rheinhessen entwickelt hat. Auch wies Musil auf das „Leitbild für Freie Berufe“ hin, das ebenfalls aktuell erschienen ist (www.freie-berufe.de).
Die Wahlen zum Europäischen Parlament und auf kommunaler Ebene berühren Entscheidungen zur Baukultur, Architektur und Berufspolitik in unterschiedlicher Weise. Für die Bundestagswahl am 27. September 2009 wird die Architektenkammer knapp gefasste Wahlprüfsteine vorlegen. Die Kammergruppen haben dann wieder die Möglichkeit, entsprechende Gespräche mit Bundestagskandidaten vor Ort zu organisieren.
Herzlich eingeladen wurde zur bundesweiten Eröffnungsveranstaltung des „Tages der Architektur“ am 27. Juni 2009 im Hambacher Schloss mit Bauminister Tiefensee und Finanzminister Deubel. Zu feiern sind „15 Jahre Tag der Architektur“, eine Kommunikationsidee, die von Rheinland-Pfalz ausging. Gleichzeitig dankte Musil den vielen Kollegen, die sich an dieser Aktion beteiligen und nicht zuletzt den Kammergruppen, die ein interessantes Programm für die Wochen der Baukultur erarbeitet haben.
Grundsätze zur Fortbildung von Absolventen in der Praxis
Mit dem Architektengesetz von 2005 wurden die Eintragungsbedingungen für alle Fachrichtungen geändert. Neben der mindestens zweijährigen Berufspraxis wurden Fortbildungsverpflichtungen der Hochschulabsolventen durch „Teilnahme an den für die spätere Berufsausübung erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen“ als Eintragsvoraussetzung definiert. Inzwischen hat das Finanzministerium durch Rechtsverordnung die Anforderungen an die erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen nach § 5 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 festgelegt. Aufgrund dieser Ermächtigung hat die Architektenkammer Grundsätze zur Fortbildung der Absolventen in der Praxis zu beschließen. In der Aussprache zu diesem Satzungsentwurf wurde insbesondere die Notwendigkeit der Fortbildung im Bereich des betriebswirtschaftlichen Wissens der Hochschulabsolventen bei den Existenzgründern wie z.B. Bürokalkulation und auch soft skills wie Gesprächsführung, Moderation und Marketing betont.
Die Vertreterversammlung beschließt einstimmig die „Grundsätze über Umfang und Art der Fortbildungen für Absolventen in der Praxis (AiP)“. Das Seminarangebot für das zweite Halbjahr wird durch Herrn Dipl.-Ing. (FH) Stein organisiert, der die Zielgruppe Absolventen betreut.
Neue Ehrenmitglieder
Aufgrund der Ehren- und Auszeichnungsverordnung der Architektenkammer beschließt die Vertreterversammlung nach Diskussion die Herren:
- Architekt Dipl.-Ing. Dieter Ebert, Neuwied
- Freier Architekt Professor Dipl.-Ing. Heinrich Eissler, Kaiserslautern/Karlsruhe
- Architekt Professor Dipl.-Ing. Horst Ermel, Kaiserslautern
- Freier Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. Helmut Ernst, Trier
- Freier Architekt/Stadtplaner Dipl.-Ing. Hans Gelbert, Ludwigshafen
- Architekt Dipl.-Ing. Thomas Lahmé, Kaiserslautern
- Architekt Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Zeeb, Koblenz
die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Damit solle die Arbeit von Kollegen gerade in einer Zeit, in der das ehrenamtliche Engagement doch vielfach durch berufliche Beanspruchung und/oder gesellschaftliches bzw. berufspolitisches Desinteresse in Frage gestellt wird, herausgestellt werden. Dem Beschluss der Kammergremien liegen die langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in der Architektenkammer, wie Vorstand und Vertreterversammlung einschließlich deren Ausschüssen, die Engagements auf lokaler Ebene in Kammergruppenteams und als Hochschullehrer bei dem Aufbau des universitären Studiengangs Architektur in Kaiserslautern, um Architektur und Architekten in Rheinland-Pfalz zugrunde.
Die nächste Sitzung der Vertreterversammlung findet am Freitag, den 13. November 2009, in Mainz statt.
Archivbeitrag vom 15. Juni 2009