Die Stadt Mayen plant den Neubau einer Hochgarage mit 320 bis 340 Stellplätzen im Gerberviertel, um die gegenwärtige Parkplatzsituation zu entschärfen. Von den Straßen „Entenpfuhl“ und „Im Keutel“ sind die Zufahrten und Zugänge für Fußgänger zur Hochgarage zu planen. Ein weiterer Zugang soll von der Straße „Im Hombrich“ als direkte Verbindung zur Fußgängerzone möglich sein. Im Ideenteil waren Vorschläge zu Zusatzfunktionen wie Gewerbe, Gastronomie oder Wohnen gefordert, die als eigenständige Baumaßnahme realisiert werden sollen. Beim ausgelobten nichtoffenen Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht unter Vorsitz des Darmstädter Architekten Prof. Jürgen Bredow drei Preise und zwei Anerkennungen.
18. Februar 2020
Hochgarage Mayen
1. Preis
Der Siegerentwurf von Neumann & Heinsdorff Architekten PartGmbB aus Köln sieht einen stark gegliederten, terrassierten Baukörper vor, der sich selbstverständlich in die Umgebung einfügt, lobte die Jury. Geschickt nutzt das in Holz-/Betonverbundbauweise errichtete Parkhaus die gesamte Breite der Baulücke im Entenpfuhl. Im Keutel dagegen tritt es als schmaler, eingeschossiger Bau in Erscheinung. Besonders angetan war die Jury von der guten inneren Organisation, der attraktiven Erschließung für die Fußgänger über außenliegende Treppen und ein innenliegendes Treppenhaus mit Aufzug sowie der intensiven Begrünung von Fassaden und Dächern.
2. Preis
Mit einem zweiten Preis wurde die Arbeit der Meurer Generalplaner GmbH aus Frankfurt bedacht. Die Verfasser platzieren das Parkhaus im Blockinnenbereich als freistehender, orthogonaler Baukörper, der sich optimal in den Stadtgrundriss einpasst. Die innere Organisation besticht durch Klarheit und Übersichtlichkeit. Aus lärmtechnischer Sicht wurde die Bündelung der Auf- und Abfahrt in der Mitte begrüßt, die Zusammenfassung von Ein- und Ausfahrt dagegen kritisch gesehen. Die Fassade aus Aluminiumlamellen garantiert eine gute Lüftung und bietet Blendschutz, so die Jury. Vier Stadthäuser mit gut geschnittenen Ladenlokalen und Wohnungen in den Obergeschossen werten die Raumkante
am Entenpfuhl auf; die Parkhauseinfahrt wird selbstverständlich in die Bebauung integriert. Der nördliche Gebäudeteil wirke jedoch zu schmal, zumal die Fuge zwischen Randbebauung und Parkhaus bezüglich der Freiraumgestaltung nicht überzeugte.
3. Preis
Der drittplatzierte Entwurf der ARGE Studiokubik Architekten + Jens Metz Architekt aus Berlin besticht durch seinen ökologischen Ansatz. Die vorgeschlagene Systemgarage, die demontierbar und recyclingfähig ist, besitzt eine Hülle aus Pflanztrögen und Gussglaspanelen. Dies garantiert eine freie Lüftung der Geschosse und trägt positiv zum Schallschutz bei. Auf den Dächern sind Fotovoltaikanlagen vorgesehen. Positiv bewertet die Jury auch die übersichtlich gestaltete Verkehrsanbindung, die Aufgliederung und Positionierung der Einfahrten sowie die gute Orientierung im Inneren. Die umgebenden Randnutzungen mit Wegeführungen und Aufenthaltsflächen wurden allerdings bemängelt.
Anerkennungen
Mit Anerkennungen würdigte die Jury die Arbeiten der Stuttgarter Büros wittfoht architekten bda und Zink Architekten.