23. Juni 2020

Humboldt-Gymnasium Trier

1. Preisträger pvma – pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH mit HAHN HELTEN + ASSOZIIERTE Architekten, beide Aachen
Visualisierung: pvma – pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH mit HAHN HELTEN + ASSOZIIERTE Architekten, beide Aachen

Der unter Denkmalschutz stehende Schulbau aus den späten 1950er Jahren soll modernisiert und baulich erweitert werden.

Im Herzen Triers liegt das Humboldt-Gymnasium. Der unter Denkmalschutz stehende Schulbau aus den späten 1950er Jahren soll modernisiert und barrierefrei umgebaut sowie baulich erweitert werden. Neben Unterrichts- und Fachräumen werden Räume für die Verwaltung, den Ganztagsbetrieb und die Mensa benötigt; die Bibliothek soll vergrößert werden. Hierfür kann auch die vorhandene Teil-Aufstockung aus den 1990er Jahren durch eine weitergehende Aufstockung ergänzt werden. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb, an dem sich zwölf Büros beteiligten, vergab das Preisge


1. Preis

Der erste Preis ging an die Aachener Bewerbergemeinschaft pvma – pfeiffer.volland.michel.
architekten GmbH
und HAHN HELTEN + ASSOZIIERTE Architekten. Den Verfassern gelinge es, durch die Schulerweiterung das bisherige, eher heterogene Schulensemble zu beruhigen und zeitgemäß fortzuschreiben, so die Jury. Besonders angetan zeigte sie sich von der inneren Organisation: Die Räume seien flexibel nutzbar und gut positioniert. Die Mensa öffnet sich zum Schulhof, die Bibliothek als Multifunktionsraum dagegen liegt im ruhigen 3. OG. Die  unterschiedlichen Niveaus des Bestandes und die Anbindung an den Außenbereich würden geschickt aufgenommen. Gut gelöst seien auch die Übergänge in den Regelgeschossen, wo erweiterte Flurbereiche für die Schüler angeboten werden. Die geforderten Klassenräume sowie der naturwissenschaftliche Bereich im Dachgeschoss seien gut organisiert und über ein eigenes Treppenhaus und einen Aufzug barrierefrei mit dem Bestand verbunden. Die vorgeschlagene Materialität – Holz sowohl für die Konstruktion als auch für die Fassade – wurde kontrovers diskutiert, wenngleich die Holzbauweise durch den hohen Vorfertigungsgrad eine schnelle, nachhaltige und wirtschaftliche Umsetzung ermögliche. Insgesamt besteche der Entwurf durch eine sensible Gebäudeausbildung, eine souveräne Einbindung in die
Höhenentwicklung sowie eine sehr gelungene Ausbildung der geforderten neuen Schulbereiche,
lautete das Juryurteil.


2. Preis

Mit einem zweiten Preis wurde die Arbeit der Weltzel, Hardt + Partner Architekten und Ingenieure PartGmbB (Trier) mit kplan AG Aktiengesellschaft für Projektentwicklung und Gesamtplanung (Siegen) bedacht, die als einzige eine ebenerdige Anbindung der Mensa an den Schulhof vorsieht. Dabei werde die Hofseite des Neubaus geschickt von einem 1,5-geschossigen, großzügigen Speisesaal besetzt. Neben der seitlichen Anlieferung überzeugte die Preisrichter auch der im Foyer der Mensa angeordnete Aufzug, der eine Barrierefreiheit aller Geschosse im Alt- und Neubau garantiert. Das zusätzliche Treppenhaus am Übergang zwischen Bestand und Anbau führt in den darüber liegenden Geschossen zu einem Stichflur. Hier sind beidseitig je zwei Klassenräume angeordnet. Die Ganztagsbereiche besetzen im 1. und 3. OG die hofseitigen Flächen. Besondere räumliche Qualität attestierte die Jury der im 3. OG verorteten, von drei Seiten belichteten Bibliothek. Insgesamt biete der Entwurf interessante Lösungsansätze. Gestalterisch weise er jedoch noch Schwächen auf, vor allem in der Fassadengestaltung, so das Fazit des Preisgerichts.

Anerkennungen

Anerkennungen gingen an CBA Christian Bauer et Associés Architectes SA (Luxembourg), KBNK Architekten GmbH (Hamburg) und Bau Eins Architekten (Kaiserslautern).