Dazu soll ein zusammenhängender Grünzug entwickelt werden, der sich von Westen entlang des Speyerbachs über die Neustadter Innenstadt nach Osten bis in den Ordenswald erstreckt und die Deponie sowie das ehemalige Industriegelände integriert. Gestaltungsvorschläge lieferte nun ein Realisierungswettbewerb, bei dem vier Preise und zwei Anerkennungen vergeben wurden.
18. April 2023
Landesgartenschau 2027
1. Preis
Im Siegerentwurf des Berliner Büros Atelier Loidl Landschaftsarchitekten bilden Auenwald und -wiese eine Parklandschaft mit spannenden Raumabfolgen und wohlproportionierten Freiflächen, die durch ein kluges Wegenetz miteinander verbunden sind, lobte die Jury. Als Bindeglied zwischen Auenwald und -wiese im Westen sowie Bergpark mit Sport- und Spielbereichen im Osten fungiert die zentral gelegene Blumenhalle mit Gastronomie. Die Hauptwege werden entlang des renaturierten Speyerbachs und Rehbachs in unmittelbarer Nähe zum Auenwald geführt. Das dazwischen liegende Wegenetz sei funktional und intuitiv verständlich, so das Urteil. Der Hügel bildet zwei verschiedene Seiten aus: Einen landschaftlich gestalteten Hangbereich mit extensiven Wiesen und Hangsukzession nach Westen sowie eine Terrassen- und Plateaulandschaft nach Osten mit kleinem Verweilbereich und Sportpark. Die Hügelkuppe werde gekonnt akzentuiert und lade mit dem Café und der Aussicht nach Neustadt zum Verweilen ein. Das kreislaufbetonte Materialkonzept und die „Cradle to Cradle“-Prinzipien überzeugten. Ein „besonders gelungener Wettbewerbsbeitrag, der die Zielsetzungen auf kluge und kreative Weise in ein gestalterisches Gesamtkonzept überführt“, lautete das Juryurteil.
2. Preis
Für ihren differenziert ausgearbeiteten Entwurf wurde relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen aus Berlin der zweite Preis zugesprochen. Ein großer Rundweg erschließt alle Attraktionen der neuen Parklandschaft, darunter die Gastronomie mit Wasserspielplatz und Gemeinschaftsgarten im ehemaligen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. Den Verfassern gelinge es, so die Jury, am Übergang von Auen- und Bergpark durch Rückbau der Gewerbehalle und Schaffung einer Fitnessremise einen wiedererkennbaren Ort zu schaffen. Angetan war man auch von der Ausbildung geschützter Bereiche zur Fortsetzung der Sukzession im Auenpark. Mit einer Sitztreppe am Speyerbach, einem Naturbeobachtungssteg sowie einer Parkbühne im nördlichen Bereich würden zugleich vielfältige Möglichkeiten geboten, den Natur(raum) zu erkunden und zu erleben. Der Deponiehügel wird auf der Westseite durch einen barrierefreien Serpentinenweg erschlossen, auf der Ostseite durch eine gerade Himmelstreppe. Hier befindet sich die neue Spiel- und Sportlandschaft, der die Jury große Strahlkraft bescheinigte.
3. Preis
Die drittplatzierte Arbeit der Franz Reschke Landschaftsarchitektur aus Berlin entwickele eine interessante Abfolge verschiedener Landschaftsräume, die durch einen Rundweg entlang der renaturierten Bäche erschlossen werden. Ufer werden dabei punktuell aufgeweite und zugänglich gemacht. Während der Auenwald als Sukzessionswald, der Auenpark als Wässerwiese weitgehend unberührt bleiben, ergänzen mit Gartenthemen belegte Teilräume das Freizeitangebot. Unter dem Motto „Wir treffen uns am Horizont“ fokussiert die Arbeit auf den Berg, der Aus- und Einblicke (Mulde) gleichermaßen biete. Die Erschließung des Berges von zwei Seiten mit langen Stufenanlagen sowie über den barrierefreien Panoramaweg wurde ebenso positiv bewertet, wie die Integration der Sport- und Spielanlagen auf der Ostseite. Eine „gut durchdachte und stimmige Arbeit mit einem spannenden Wechselspiel unterschiedlicher Landschaftsräume und -bilder“, so das Fazit des Preisgerichts.
4. Preis
Mit dem vierten Preis wurde das Berliner Büro hutterreimann Landschaftsarchitektur prämiert. Der Entwurf sieht zwei gegensätzlich gestaltete Parkteile – den naturnahen Auenpark und den künstlichen Berg- und Sportpark – vor, die durch das „Parkforum“ verbunden sind.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Köln), GROW Landschaftsarchitektur Evers | Czerniejewski Landschaftsarchitekten (Köln) und PLANORAMA Landschaftsarchitektur (Berlin).