Besonderes Augenmerk war daher auf zeitgemäßes, nachhaltiges Bauen zu richten. Gestaltungsvorschläge lieferte ein nichtoffener hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil.
26. August 2024
Neubau Grundschule Bad Neuenahr-Ahrweiler
1. Preis
Der Siegerentwurf von Behnisch Architekten (Weimar) mit Lichtenstein Landschaftsarchitektur & Stadtplanung (Hamburg) sieht zwei miteinander verbundene dreigeschossige Baukörper an der südlichen Baugrenze vor, die sich an der kleinteiligen Körnung der angrenzenden Wohnbauten orientieren. Besondere Qualität attestierte die Jury der Freiraumgestaltung: Die Wegeführung leite auch kleinere Kinder subtil durch den Außenraum. Allerdings sollte die Lage des Haupteingangs in der Fuge beider Häuser liegen, nicht weiter westlich, so das Preisgericht. Verwaltung, Bibliothek und Küche sind folgerichtig im Westen und Süden verortet; Mehrzweckraum und Mensa orientieren sich zum Schulhof im Norden. Die großzügigen, natürlich belichteten Verteilerflächen, Clusterflächen und Übereckfassaden vieler Klassenräume wurden positiv bewertet. Auch die filigrane Fassade überzeugte: Auf das transparent gehaltene Erdgeschoss aus Mauerwerk setzt sich ein leicht wirkender Holzskelettbau auf. Insgesamt besteche der Entwurf durch seinen „offenen und einladenden Ansatz“, der sofort die positive Assoziation „Grundschule“ vermittele.
2. Preis
Die zweitplatzierte Arbeit von STUDIO SF Simon & Fischer Architekten (Mannheim) mit faktorgruen Landschaftsarchitekten (Freiburg) schlägt einen kompakten, dreigeschossigen Solitär vor. Über einen Vorplatz im Westen gelangt man zum überdachten Eingangsbereich und weiter in das Erdgeschoss, in dem Verwaltung, Mensa, Bibliothek und Mehrzweckraum liegen. Eine zentrale Treppe führt in die beiden Obergeschosse, die jeweils zwei L-förmige Clustereinheiten aufnehmen. Geschickt orientieren sich die Clustermitten zu den beiden Hofeinschnitten. Auch die Gestaltung des Außenraums wurde begrüßt: Kombinierte Sportflächen an der Sporthalle, Spielangebote
und Versickerungsflächen im Süden und eine Wiese als Pausenhof. Zudem wird der Schulstandort an drei Stellen mit dem öffentlichen Raum verknüpft.
3. Preis
Für ihren innovativen Ansatz wurden Sander Hofrichter Planungsgesellschaft (Berlin) mit freianlage.de Landschaftsarchitektur Grünmüller & Staiger (Potsdam) mit dem dritten Preis bedacht. Die Verfasser präsentieren eine zweigeschossige Struktur, die als Reihung von Häusern mit dazwischenliegenden Höfen in Erscheinung tritt und vielseitige Außenräume wie Clustergärten bietet. Drei Häuser zeigen ihre Giebel zum Schulhof und zur südlichen Grundstücksgrenze: zwei Lernhäuser und ein Gemeinschaftshaus mit Mensa, Pausenhalle und Mehrzweckraum im Erdgeschoss sowie Verwaltung und Bibliothek mit Lesegarten im ersten Obergeschoss. Neben einer internen Erschließung sind alle Lernhäuser auch vom Schulhof im Norden erreichbar. Die Leitidee, Häuser mit Gärten, Straßen und Plätzen zu konzipieren, das differenzierte Raumangebot und die vielfältigen Blickbeziehungen überzeugten die Jury.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten studiopenta Fuhrich Knüppe Architekten mit GROW-Landschaftsarchitektur Evers | Czerniejewski Landschaftsarchitekten (beide Köln), Architekten Stein Hemmes Wirtz (Kasel) mit BGHplan Umweltplanung und Landschaftsarchitektur (Trier) sowie vonMeierMohr Architekten (Schondorf) mit ARGE Karl Hintler Landschaftsarchitekten (München).