Damit ist auch die Frage verbunden: In welcher Gesellschaft möchten wir leben? Der Wandel des Wohn- und Lebensstils ist so alt wie die Menschheit selbst. Jede Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Prozess, in dem das existentielle Grundbedürfnis nach Wohnen immer wieder angepasst werden muss. Hierzu sind die äußeren Bedingungen, die Bedürfnisse und unterschiedlichen Lebensstile zu berücksichtigen. In diesem Sinne ist Wohnen Ausdruck und Spiegelbild der Gesellschaft.
Heute zeigt sich ein vielfältiges Bild von unterschiedlichen Lebensformen. Einerseits individueller und selbstbestimmter, andererseits gemeinschaftlicher. Die Tendenz des gemeinschaftlichen Wohnens entsteht teilweise aus Not, mangelnden finanziellen Ressourcen, den Lebensumständen aber auch aus dem Wunsch nach Gemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der gemeinsame Werte gelebt und geteilt werden können. Hier werden nicht nur materielle Ressourcen und Räumlichkeiten geteilt. Es entstehen auch Freiräume für ein Mehr an Miteinander und für einen verantwortungsvolleren Lebensstil mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck. Auch das generationenübergreifende Miteinander spielt eine größere Rolle. Teilen und sich Austauschen wird als bereichernd und hilfreich betrachtet und nicht nur als Einschränkung.