Gesucht sind zukunftsweisende, innovative Konzepte für eine „Biotechnologie-Achse“, die von der Innenstadt über die Flächen der ehemaligen GFZ-Kaserne, der Universitätsmedizin und der Universität bis hin zu den Erweiterungsflächen entlang der Saarstraße nach Westen führt.
21. Februar 2024
Biotechnologie-Standort Mainz
1. Preis
Der Siegerentwurf von ISSS research I architecture I urbanism (Berlin) mit Greenbox Landschaftsarchitekten (Köln) sieht vier nutzungsdurchmischte Cluster mit eigener Identität und Adressbildung vor. Insbesondere die Weiterentwicklung des westlichen Stadtrands wurde gelobt. Den Verfassern gelinge es, die Körnigkeit der benachbarten Universität zu adaptieren und dennoch ein eigenständiges Quartiersensemble zu kreieren. Auch die grüne Mitte, eine Parklandschaft für alle, sowie die Mischung aus „grün-blau-grauer Infrastruktur“, Bewirtschaftungsflächen und freizeitorientierten Angeboten, überzeugten die Jury. Das östliche Cluster-Quartier bilde ein gelungenes städtebauliches Entrée. Die Hochpunktsetzungen im Nordosten und -westen wurden als Ansätze zur Nachverdichtung gewürdigt. Das dezentrale Parkierungskonzept wurde positiv bewertet, ebenso die Linienführung der Tramtrasse. Die Vielzahl an Eingangsplätzen und Clusterzentren sei jedoch einer Identitätsbildung im Clusterinnern abträglich.
2. Preis
Die Arbeit von Hähnig I Gemmeke Architekten (Tübingen) sieht einen „Urbanen Campus“ aus sechs unterschiedlichen baulichen Modulen vor, der über kurze Wege mit dem „Grünen Campus“ verbunden ist. Dabei bindet ein zentraler West-Ost orientierter Freiraumkorridor an zwei leicht versetzte Nord-Süd-Freiraumkorridore an. Die differenzierte, offene, naturnahe Freiraumgestaltung mit Erholungs-, Kommunikations- und Sportangeboten wurde als besondere Qualität des Entwurfs gewertet. Der Forschungs- und Innovationscharakter des Standortes werde durch die Campusplätze und kurzen Wege unterstrichen, lobte die Jury.
3. Preis
Der Entwurf von Yellow Z Abel Bormann Koch und Holzwarth Landschaftsarchitektur (beide Berlin) zeichne sich durch ein robustes Grundgerüst aus, das ein hohes Maß an Flexibilität und Offenheit biete, so die Jury. Die recht kleinteilige Körnigkeit wurde jedoch hinterfragt. Der Stadteingang im Osten des Quartiers konnte ebenso überzeugen wie die aktive Einbeziehung des Regionalbahnhofanschlusses im Westen. Auch die klare Strukturierung des Freiraums wurde positiv hervorgehoben, insbesondere die Kaltluftschneisen durch die beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Freiräume, den Campus-Park im Westen und den Aktiv-Park im Osten. Der Campus-Boulevard müsse noch stärker definiert werden.
Anerkennungen
Anerkennung gingen an gmp International mit MERA Landschaftsarchitekten (beide Hamburg) sowie an Albert Wimmer ZT mit DELTA PODSEDENSEK ARCHITEKTEN ZT und Knollconsult Umweltplanung ZT (alle Wien).